Künstliche Intelligenz

KI treibt neue Geschäftsmodelle

von - 11.05.2021
Künstliche Intelligenz
Foto: Blue Planet Studio / shutterstock.com
Die KI-Technologie krempelt gerade die Wirtschaft um und ermöglicht die Einführung ganz neuer Business-Modelle.
KI wird zunehmend als Instrument genutzt, um existierende Geschäftsmodelle zu verbessern oder ganz neue Geschäftsideen zu entwickeln. Egal ob Handel oder Marketing, Gesundheitswesen oder Automobilsektor - fast in jeder Branche entstehen Start-ups und Unternehmen, die mit KI-getriebenen Produkten und Services frischen Wind erzeugen.
Das Berliner Start-up Konux beispielsweise hat eine KI-basierte Predictive-Maintenance-Lösung zum Business-Modell gemacht. Konux ist das mit 107 Millionen Euro Kapital höchstdotierte deutsche KI-Start-up. Die Lösung kombiniert smarte Sensoren und KI-basierte Analytik. Mit seiner intelligenten Wartung hilft es Infrastruktur-Managern, die Verfügbarkeit von Schienennetzen zu erhöhen und Instandhaltung besser planbar zu machen.
Oder Parlamind: Die KI-basierte Omnichannel-Lösung des ebenfalls in Berlin beheimateten Start-ups führt eigenständig Kundendialoge und unterstützt Mitarbeiterteams mit passenden Handlungsempfehlungen. Dazu verarbeitet das System automatisch Nachrichten via E-Mail, Chat und Telefon auf Deutsch und Englisch. Mit seinem sprachbasierten KI-System will das kleine Unternehmen die wachsende Nachfrage nach kürzeren Reaktionszeiten und mehr Qualität im Kundenservice bedienen.
Solche Lösungen zur Geschäftsgrundlage zu machen war vor wenigen Jahren noch undenkbar. Es fehlte die technologische Basis. Doch die Zeiten ändern sich – Digitalisierung und die rasanten technologischen Entwicklungen gestalten die Wirtschaft immer mehr um. Althergebrachte Geschäftsmodelle und -felder verlieren an Bedeutung, am Horizont erscheinen ganz neue Möglichkeiten.

Zukunftsfaktor KI

Diese Veränderungen werden vor allem von der Schlüsseltechnologie KI befeuert. So heißt es in einem Bericht der AG Geschäftsmodellinnovation der Plattform „Lernende Systeme“, dass der Wettbewerb zwischen Unternehmen zunehmend über innovative Geschäftsmodelle ausgetragen wird – und diese werden vorrangig von KI bestimmt. Andere sehen das ähnlich: „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir in den nächsten Jahren kaum neue Geschäftsmodelle erleben werden, die nicht in irgendeiner Weise mit Artificial Intelligence zu tun haben“, erklärt Robert Laube, Chief Technology & Innovation Officer beim IT-Dienstleister Avanade in seinem Business-Blog.
Robert Laube
Robert Laube
CTIO Advanade
Foto: Avanade
"Ich bin ziemlich sicher, dass wir kaum neue Geschäftsmodelle erleben, die nicht in irgendeiner Weise mit Artificial Intelligence zu tun haben."
Die mächtige Rolle von KI im Wirtschaftsleben der nächsten Jahre wird von zahlreichen Studien thematisiert. Laut dem Report „Auf KI kommt es an“ des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) sind Unternehmen, die KI einsetzen, eher in der Lage, anspruchsvolle Innovationen mit einem hohen Neuheitsgrad hervorzubringen. Sie sollen bei gleichem Umsatz auch einen um 25 Prozent höheren Gewinn erzielen.
„Künstliche Intelligenz verschafft einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil, den es zu nutzen gilt“, postuliert Thomas Jarzombek, Beauftragter des BMWi für die Digitale Wirtschaft und Start-ups. „Unternehmen, die heute in KI investieren, legen nicht nur den Grundstein für eine profitable Zukunft. Sie stärken gleichzeitig ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit und die der deutschen Wirtschaft.“
Für viele Unternehmen stellt sich daher jetzt die Frage, wie sie Geschäftsmodellinnovationen in ihre Überlegungen einbeziehen und umsetzen können. Hat das bestehende Modell Zukunftspotenzial oder braucht es eine Auffrischung? Sind vielleicht ganz neue Ideen nötig? Und welche Technologien kommen infrage?
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