IT-Development und IT-Infrastruktur

Die IT steckt im permanenten Umbruch

von - 19.11.2018
IT-Symbole mit Mann im Hintergrund
Foto: LeoWolfert / shutterstock.com
IT-Trends gehen von Microservices bis DevOps, Serverless Computing bis zu Composable Infrastructure. Hierbei ist ein hohes Maß an Dynamik feststellbar.
Der Wechsel in der IT ist beständig. Kaum hat sich eine Technologie etabliert, stehen schon wieder Änderungen ins Haus. Manchmal handelt es sich um gravierende Umwälzungen, oft aber nur um Kleinigkeiten, die durch Marketinggetöse großgemacht werden. Dies gilt auch für viele der derzeit angesagten Innovationen.
Der folgende Beitrag beschränkt sich auf die wichtigsten der aktuellen Entwicklungen: Microservices, DevOps, Server­less Computing, OpenStack, Composable Infrastructure, ferner SoC (System on a Chip) und der Dauerbrenner IoT.
Alle folgen dem seit Jahren ungebrochenen Trend der IT: Die Implementierungen werden immer kleiner und schneller. Dank dieser beständigen Weiterentwicklungen steigen Leistungsfähigkeit und Kapazitäten in allen Bereichen. Die Entwicklung resultiert in schnelleren Netzen, mehr Speicher, mehr Daten, komplexeren Applikationen, größeren Bildschirmen und gänzlich neuen Einsatzgebieten – wie beim Wearable Computing. Um das fortwährende Mehr zu bewältigen, werden die Verarbeitungsmodelle laufend angepasst. Um die aktuellen Innovationen in diesen Kontext einzuordnen, soll zunächst die historische Entwicklung skizziert werden.
Die ersten Rechnersysteme sind zentrale Großrechner. Sie werden vor allem für die Massenverarbeitung von Daten genutzt. Die nachfolgenden Minicomputer erweitern den Einsatzzweck in Richtung Prozessverarbeitung. Ende der 1970er-Jahre baut Intel seine erste CPU und legt den Grundstein für die PCs. Dies führt zum Masseneinsatz der Computertechnik auf jedem Schreibtisch und später auch zu Hause.
Die ersten PCs sind eigenständige Geräte, ohne Netzwerk und zentrale Dienste und haben daher auch nur lokale Anwendungen. In den folgenden Jahren werden die meist separat betriebenen PCs in Netzwerken verbunden und zentrale Server werden etabliert. Diese sind meist aber nur Drehscheiben für Daten oder Programme.
In den Jahren nach 1990 werden die eigenständigen PC-Anwendungen durch Client-Server-Verarbeitung abgelöst. Damit erfolgt eine erste Trennung der Verarbeitungslogik in einen Anteil für den Server und den Client. Um die Jahrtausendwende erscheinen Thin Clients. Sie sind reine Anzeige-Endgeräte für grafische Anwendungen. Die gesamte Rechenleistung läuft auf dem Server-Backend. Thin Clients führen wiederum eine serverbasierte Verarbeitung ein (wie zu Beginn bei den Großrechnern), nun aber grafisch. Geräte werden abermals kleiner und kompakter. Die Notebooks erhalten einen Touchscreen: Tablets sind geboren und eröffnen neue Einsatzfelder. Oft werden sie nur als reine Anzeigegeräte für den Internetzugang genutzt (durch den Browser).
Etwa ab der Jahrtausendwende tritt auch die Virtualisierung ihren Siegeszug an. Sie ermöglicht die parallele Verarbeitung mehrerer Applikationen auf einem System. Man könnte es als Renaissance der Multiuser-Umgebungen betrachten, die Unix bereits seit Urzeiten beherrscht. Virtualisierung geht aber natürlich viel weiter. 2007 erhält mit dem iPhone dann das Telefon einen Grafikbildschirm, Apps bringen viele Anwendungen für Smartphones, wobei die Verarbeitungsmodelle vergleichbar sind mit Client-Server-Anwendungen. Der Client-Anteil läuft als App auf dem Smartphone, der Rest im Web.
Cloud-Computing verlagert dann traditionelle Server-Funktionen ins Netz. Technisch gesehen ist es mit den früheren Servern der 1990er-Jahre vergleichbar. Nur stehen nun die Server nicht mehr im eigenen Rechenzentrum, sondern bei zentralen Cloud-Providern. Geräte werden noch kleiner und schneller: Wearable Computing und IoT bringen Computertechnik auf jedes denkbare Utensil. Edge-Computing bringt Server-Anteile aus dem Web zurück zum Nutzer.
Der kurze Streifzug zeigt eines: Mal ist zen­trale Verarbeitung angesagt, dann wieder schwenkt das Pendel zur dezentralen Verarbeitung. Diese Wechsel finden alle unter einer beständigen Weiterentwicklung der Strukturen statt, die im Kern aber geblieben sind. Dies zeigt sich abermals bei den derzeitigen Trends der Computertechnik.
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