Die IT im Jahr 2021 - mehr Evolution als Revolution

Was ist mit 5G?

von - 08.02.2021
Grundsätzlich hat das Jahr 2020 nach Ansicht von Benjamin Krebs von Dell vielen IT-Trends zusätzlichen Schwung verliehen und Entwicklungen teilweise stark beschleunigt. Besonders der neue Mobilfunkstandard 5G werde in absehbarer Zeit vieles verändern - jeden Unternehmens-Campus und auch die Art unserer Kommunikation. Der verstärkte Fokus auf Edge-Computing wird Krebs zufolge diese Entwicklung zusätzlich befeuern.
Stefan Stahlmecke, Director Precision Agriculture Solutions beim Landmaschinenhersteller John Deere, geht ebenfalls davon aus, dass das Thema 5G an Relevanz gewinnen wird, „auch wenn es sich bislang noch nicht so schnell entwickelt wie erhofft“. Doch Konnektivität sei Trumpf, wenn es darum gehe, Abläufe zu optimieren und zu beschleunigen. „Das gilt überall, ganz gleich ob in der Produktionshalle oder auf dem Feld. 5G ist der nächste Schritt, diese Bandbreite umfassend zu erhöhen.“ Allerdings sei eine flächendeckende Vernetzung in Deutschland noch nicht möglich. Lösungen wie mobile Stationen, mit denen sich lokale 5G-Netze aufbauen lassen, füllen laut Stahlmecke diese Lücke.
„Mit dem ganz großen Durchbruch wird es aus meiner Sicht noch etwas dauern“, prognostiziert  Susan Wegner von LH Industry Solutions. Aktuell seien bereits 5G-Campus-Netze bei einigen Unternehmen im produktiven Einsatz. „Erzielt werden eine wesentlich bessere Abdeckung des gesamten Firmengeländes, volle Kontrolle über die eigenen Daten, weniger Störungen als in öffentlichen Mobilfunknetzen sowie bessere Latenzzeiten, Datenraten und Teilnehmeranzahlen.“ Die hohe Sicherheit und geringe Latenzzeiten von 5G-Campus-Netzen kombiniert mit der Skalierbarkeit von Rechenleistung in der Edge-Cloud reduziere die Entwicklungsaufwände teilweise erheblich. Für Echtzeitapplikationen, aber auch für rechenintensive Systeme, zum Beispiel Bildverarbeitung oder KI-Algorithmen, sei dies von enormem Vorteil. Im IoT-Bereich hingegen könnten mit Narrowband-IoT einige der derzeitigen Anforderungen abgedeckt werden. Hier bleibe abzuwarten, ob 5G das Rennen mache.

Fazit & Ausblick

Die Experten sind sich einig: Große technologische Neuerungen werden 2021 mit ziemlicher Sicherheit ausbleiben. Auch dieses Jahr dürfte über weite Strecken von Covid-19 dominiert werden.
Stefan Stahlmecke von John Deere gewinnt dem aber auch Positives ab: Das Corona-Virus habe die Wirtschaft in Deutschland und der ganzen Welt enorm beeinflusst. Allerdings zeige die Krise auch die Bedeutung von strategisch fundierten Konnektivitätslösungen, intelligentem Datenmanagement und einer möglichst naht- und reibungslosen Dateninfrastruktur auf. „Werden diese Impulse ernst genommen und entsprechend konsequent angegangen“, so Stahlmecke weiter, dann „kann die Krise auf mittel- und langfristige Sicht sogar zu einer Chance werden“.
Die IT im Jahr 2021, darüber dürften sich - einmal mehr - erst im Nachhinein tatsächlich gültige Aussagen treffen lassen. Ihre Unwägbarkeiten hat uns die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr mehr als deutlich vor Augen geführt. Dass, wie eingangs erwähnt, die einen oder anderen Projekte auch weiterhin auf Eis liegen werden, dürfte kaum zu umgehen sein. 
Auch Thomas Müller, Countrymanager DACH beim Monitorhersteller Viewsonic, unterstreicht, dass es mit zuverlässigen Prognosen so eine Sache ist: „IT-Trends richten sich meines Erachtens immer auf einzelne Branchen und Anwendertypen - und diese entwickeln sich sehr unterschiedlich beziehungswiese weisen verschiedene Reifegrade in Sachen IT auf.“
Was in jedem Fall ein Dauerbrenner bleiben wird, ist das Thema Sicherheit. „Momentan ist es im Trojanergeschäft ziemlich ruhig - die berüchtigte Ruhe vor dem Sturm“, berichtet Wolfgang Kurz vom IT-Dienstleister Indevis. Nach Ansicht von Thomas Lo Coco, Manager DACH beim Sicherheitsunternehmen NetMotion, sind Schatten-IT und der Schutz der Clients außerhalb der eigenen Netzwerke und Perimeter die zentralen Herausforderungen, wenn es um Security geht. „Dabei soll der Zugriff auf Unternehmens-Ressourcen möglichst sicher bereitgestellt werden. Hier stehen der Schutz der Identitäten der Mitarbeiter mit beispielsweise Multi-Faktor-Authentifizierung sowie die Absicherung der Anbindung mittels Remote-Access-Lösungen im Vordergrund.“
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