Intelligent Automation macht Prozesse effizient

KI-Technologie

von - 05.07.2019
Zahlreiche Anbieter wie Automation Anywhere, Celonis, Kofax, Pegasystems oder Redwood Software sind angetreten, die Grenzen herkömmlicher RPA-Lösungen zu überwinden.
Unter Schlagwörtern wie „Cognitive RPA“, „Intelligent Automation“ oder „Kognitive Automatisierung“ bieten sie Plattformen an, die mit Hilfe intelligenter Erfassungs-, Analyse- und Reaktionsmöglichkeiten auch für umfangreiche und komplexe Aufgaben einzusetzen sind.
„Um Robotic Process Automation herum hat sich inzwischen ein großes Spektrum an verschiedenen anderen Möglichkeiten und Technologien gebildet“, erklärt Dominik Loerts, Senior Manager Lighthouse Germany bei KPMG.
Vor allem Machine Learning und Künstliche Intelligenz spielen bei der weitergehenden Automatisierung der Unternehmensprozesse eine immer größere Rolle. „RPA wird immer umfassender mit Künstlicher Intelligenz angereichert“, betont Matthias Zacher, Manager Research und Consulting bei IDC.
„Kognitive Automatisierung für RPA bedeutet, dass Bots vom Menschen lernen, wie unstrukturierte und unklare Daten zu handhaben sind“, erläutert Per Stritich, Vice Presi­dent DACH, CEE und CIS bei Automation Anywhere, einem US-amerikanischen Entwickler von Automatisierungs-Software, den Ansatz. „Mit Intelligent Automation erhalten Unternehmen eine einfach zu skalierende Lösung, mit der sie nicht nur einzelne Abläufe optimieren, sondern den gesamten Prozess transformieren können“, ergänzt Kofax-Manager Daniel Schmidt.
Daniel Schmidt
Daniel Schmidt
Senior Product Marketing Manager bei Kofax
www.kofax.de
Foto: Privat
„Mit Intelligent Auto­mation erhalten Unternehmen eine einfach zu skalierende Lösung, mit der sie nicht nur einzelne Abläufe optimieren, ­sondern den gesamten Prozess transformieren können.“
Während Robotic Process Automation einzelne einfache Aufgaben adressiert, hat die intelligente Automatisierung den gesamten Geschäftsprozess im Blick: „Intelligent Automation erkennt etwa einen Rechnungseingang, kann den Lieferanten mitsamt der dazugehörigen Bestellung identifizieren, eine entsprechende Aktion in der Kreditorenbuchhaltung auslösen und die Informationen zeitgleich in allen Systemen aktualisieren“, gibt Daniel Schmidt ein Beispiel. Dadurch erweitern sich die Einsatzmöglichkeiten deutlich über das bloße Erfassen von Adressänderungen und Schadensmeldungen. Prinzipiell lassen sich so alle Prozesse automatisieren, in denen die Verarbeitung strukturierter oder unstrukturierter Daten eine Rolle spielt.
Mehr als drei Viertel der von Forbes befragten Unternehmen gaben an, dass die Prozesse in ihrem Unternehmen zu mindestens 60 Prozent automatisiert werden könnten, fast die Hälfte der Befragten ging sogar von bis zu 80 Prozent aus.
Laut der Intelligent-Automation-Studie von KPMG und HFS Research erhoffen sich die Befragten vom Einsatz intelligenter Automatisierung vor allem bessere Kundenservices und eine Umsatzsteigerung.
Einsatzgebiete für Intelligent Automation finden
Die folgenden Fragen helfen dabei, die einzelnen Potenziale für eine Optimierung der Prozesse in einem Unternehmen zu identifizieren:
  • Gibt es Datenquellen, die sich für die Prozessautomatisierung eignen, die aber bisher nicht genutzt werden können?
  • Gibt es im Unternehmen Routinevorgänge, die regelmäßig hohe Fehlerquoten aufweisen?
  • Welche Arbeiten könnten durch Automatisierung beschleunigt oder vereinfacht werden?
  • Gibt es Engpässe, die immer wieder zu Verzögerungen führen, etwa weil Informationen fehlen oder Entscheidungen nicht getroffen werden?
  • Gibt es Synergien über Geschäftsbereiche hinweg, die durch die Verknüpfung vorhandener Systeme erzielt werden könnten?
  • Gibt es Altsysteme, deren Leistungsfähigkeit durch Automatisierung verbessert werden könnte?
  • Welche Kanäle könnten zusätzlich für die Datenerfassung genutzt werden?
Quelle: Pegasystems, ergänzt/verändert
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