Schatzmeister aus der Cloud

Finanzen im Griff mit Treasury-Management-Lösungen

von - 10.12.2018
Digitale Finanzierung
Foto: Joyseulay / shutterstock.com
Treasury Management sorgt dafür, dass Unternehmen ausreichend Liquidität haben. Den Einsatz von KI scheuen viele DACH-Unternehmen in diesem Bereich jedoch noch.
Wie viel Geld ist auf unseren Konten? Können wir die neue Maschine aus unseren laufenden Einnahmen stemmen? Wie wirken sich höhere Zinsen auf unsere finanzielle Situation aus? All diese Fragen rund um die Finanzierung von Unternehmen beantwortet das Treasury Management (TM). „Treasurer wachen über die Finanzen ihres Unternehmens. Sie stellen sicher, dass immer ausreichend Mittel zur Verfügung stehen, um den Betrieb am Laufen zu halten. Gleichzeitig blicken Treasurer nach vorn und untermauern die Finanzen ihres Unternehmens mit langfristigen Strategien und Richtlinien. Wenn Unternehmen wachsen und international expandieren, dann müssen auch die Finanzen mitwachsen“, erklärt Martin Bellin, Gründer und CEO des gleichnamigen Anbieters von Treasury-Management-Software.
Maring Bellin
Martin Bellin
CEO der Bellin Treasury International GmbH www.bellin.com/de
„Treasurer wachen über die Finanzen ihres Unternehmen.“
Treasurer bedeutet eigentlich „Schatzmeister“. Er ist verantwortlich für das Beschaffen von Geld und Kapital, die Kontakte zu Banken und Kapitalmärkten, die Liquiditätsplanung und die Absicherung finanzieller Risiken. Die Funktion unterscheidet sich hier vom Controller, der die Zahlen prüft und als Berater der Geschäftsleitung dafür sorgt, dass ein Unternehmen so wirtschaftlich wie möglich arbeitet.

Cash-Management & Co.

Eine Basis-Funktion des Treasury Managements ist die Überwachung der Zahlungsströme und der Kontosalden, um die Disposition zu ermitteln: Welche Zahlungen sind ein- und ausgegangen? Welche Zahlungen müssen angestoßen werden? Wo fehlen Gelder, die ergänzt werden müssen?
Als wichtigste Treasury-Disziplin gilt häufig das Cash- und Liquiditätsmanagement, weil im Unternehmen jederzeit ausreichend Liquidität verfügbar sein muss, um den Betrieb zu gewährleisten und kurzfristig Verbindlichkeiten bedienen zu können. Überschüssige Gelder müssen die Treasury-Verantwortlichen so investieren, anlegen oder verteilen, dass die Firma davon profitiert. Kommt es zu hohen Investitionen etwa in Bauprojekte oder die Entwicklung neuer Produkte, gilt es, Finanzierungen zu optimalen Konditionen zu beschaffen.
Mit der Liquiditätsplanung eng verbunden ist das Treasury-Risikomanagement. Zu den finanzwirtschaftlichen Risiken gehören Zins- und Währungsrisiken, Liquiditätsrisiken etwa bei nicht erhaltenen Kundeneinzahlungen sowie finanzielle Marktrisiken wie die Preise von Rohstoffen. Hier entwirft der Treasurer eine Strategie, um die Risiken abzufedern.
Eine weitere zentrale Komponente des Treasury Managements sind Berichte zu allen Finanzinformationen im Unternehmen. Sie bilden auch die Basis für wichtige geschäftliche Entscheidungen. „Das individuelle und umfassende Reporting ist ein großes Thema im Treasury Management. Der Fachbereich benötigt Lösungen, die er versteht, damit er auch ohne Hilfe der IT eigene Berichte aufbauen kann“, sagt Jörg Petersen, Key-Account-Manager beim TM-Anbieter Litreca.
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