Effizienz bei der Entwicklung steigern

RAD für Desktop und Mobile

von - 02.12.2019
Tool Balsamiq
Tool Balsamiq: Fachabteilungen, Analysten und Designer entwerfen mit diesem Tool ein Konzept der künftigen Software in Form eines visuellen Prototyps.
(Quelle: com! professional / Screenshot )
Bekannte RAD-Entwicklungsumgebungen sind zum Beispiel Visual Studio, RAD Studio und RapidClipse. Solche Werkzeuge arbeiten wie erwähnt alle nach einem ähnlichen Prinzip. Die Bedien­oberfläche der zu programmierenden Software lässt sich mit der Maus zusammenklicken. Mit nicht visuellen Komponenten ist es möglich, mit einer Datenbank zu interagieren. Da­rüber hinaus lassen sich viele dieser RAD-Entwicklungsumgebungen um zusätzliche Komponenten erweitern. Hierfür unterstützen sie zum Beispiel entsprechende externe Bibliotheken.
Anwender in den Fachabteilungen, Analysten und Designer versuchen das Konzept der künftigen Software bestmöglich in Form eines visuellen Prototyps zu entwerfen. Zur Anwendung kommen dabei spezialisierte Programme wie Balsamiq oder Photoshop. Die entstehenden grafischen Entwürfe werden dann an die Entwickler weitergegeben.
Durch den Wechsel der Arbeitsebene und der verwendeten Werkzeuge kann es zu Problemen kommen:
  • Stehen die grafisch visualisierten Komponenten auch auf dem Zielsystem in der vorgesehenen Form zur Verfügung?
  • Gibt es Unterschiede zwischen den im Unternehmen eingesetzten Systemen?
  • Gibt es entsprechende Komponenten in der Entwicklungsumgebung oder müssen diese erst aufwendig erstellt werden?
  • Sind die Layout- und Größenangaben im Prototyp mit den Designrichtlinien des Zielsystems kom­patibel?
Diese typischen Probleme treten immer dann auf, wenn bei der Entwicklung des Prototyps die realen Gegebenheiten der Zielplattform und der Entwicklungsumgebung nicht ausreichend beachtet werden. Mit anderen Worten: Der Prototyp ist praktisch und technisch nicht oder nur unter größeren Anpassungen umsetzbar.
Um diese Probleme zu vermeiden, sind umfassende Absprachen notwendig. Idealerweise hat man bei der Erstellung des Prototyps auch nur die gestalterischen Elemente zur Verfügung, die sich später technisch auch wirklich realisieren lassen.
Eine mögliche Lösung besteht darin, dass man entsprechende Templates für den Prototyping- und Designprozess zur Verfügung stellt. Wie das gelingen kann, lässt sich beispielhaft anhand der Arbeit mit der integrierten Entwicklungsumgebung RAD Studio verdeutlichen. Mit RAD Studio können geräteübergreifende Anwendungen, also sowohl für den Desktop (Windows, MacOS, Linux) als auch für die mobilen Systeme (Android, iOS) erstellt werden. Das User Interface wird durch den Entwickler auf der Basis der geräteübergreifenden User-Interface-Bibliothek FireMonkey vollständig im grafischen Designer der Entwicklungsumgebung realisiert.
Software Lifecycle
„Lücken“ im Software Lifecycle: Diese werden durch Agilität und DevOps geschlossen.
(Quelle: Peter Eeles: Architecture, Agile and DevOps )
Die Auswahl und die Bezeichnung der Designelemente zur Gestaltung des User Interfaces sind dann im Design-Tool und in der Entwicklungsumgebung identisch. Es entstehen auf diese Weise direkt umsetzbare Prototypen. Mit Hilfe von Templates kann man vorgefertigte Entwürfe für typische und häufig auftretende Anwendungsfälle schnell umsetzen. So wird das Thema Wiederverwendung auf die Teile des User Interfaces und der Arbeit des Konzept- und Designentwurfs ausgeweitet. Statt immer wieder im sprichwörtlichen Sinn das Rad neu zu erfinden, hat man eine Auswahl an Temp­lates für vollständige Screens zur Verfügung.

Fazit

Viele technische und organisatorische Ansätze optimieren die Vorgehensweise des Entwicklungsprozesses. Mit Rapid Prototyping, einer sehr gut geplanten Zusammenarbeit von Anwendern und der Auswahl und Abstimmung der passenden Werkzeuge kann bereits am Anfang des Software Lifecycles für eine erhebliche Beschleunigung des Projektstarts gesorgt werden.
Der Prototyp ist damit  kein „Luftschloss“, sondern ein erstes produktionsfähiges Muster der späteren Applikation.
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