E-Rechnung für Firmen und Behörden ist (fast) da
Informationsdefizite
von Andreas Fischer - 13.05.2019
Erwartungen: Unternehmen erhoffen sich vom Versand digitaler Dokumente vor allem Kostensenkungen und eine schnellere Bearbeitung.
(Quelle: Neoopost "Dokumentenversand in Unternehmen", 2016 (Mehrfachnennungen möglich, n=202) )
Auch aufseiten der Anwender ist man noch zögerlich. „Wir haben festgestellt, dass noch immer große Unsicherheit darüber herrscht, was genau auf die betroffenen Unternehmen zukommt“, kommentiert Yuri Buholzer, E-Invoicing-Spezialist bei Neopost. Das auf die Bearbeitung von Geschäftspost aller Art spezialisierte Unternehmen mit Hauptsitz in Frankreich ist 1992 aus der Alcatel-Group hervorgegangen und erwirtschaftet eigenen Angaben zufolge mit rund 5800 Mitarbeitern einen jährlichen Umsatz von mehr als 1,1 Milliarden Euro.
Unsicherheit herrscht laut Buholzer auch bei der Frage, wie viel Zeit die Unternehmen noch haben, die nötigen Vorkehrungen zu treffen, um auf elektronische Rechnungen umzustellen. Es werde jedenfalls nicht damit getan sein, so betont Buholzer, „zukünftig einfach E-Mails mit PDF-Rechnungen im Anhang zu verschicken“. Stattdessen müssten „echte E-Rechnungen“ in einem speziellen, von der EU vorgegebenen Format übermittelt werden. Am wichtigsten seien dabei die beiden mittlerweile frei verfügbaren Standards XRechnung und ZUGFeRD 2.0. Gängige Rechnungs-, ERP- oder Buchhaltungssysteme seien aber meist noch nicht in der Lage, entsprechende Rechnungsdatensätze bereitzustellen. Laut Buholzer erfordert das teils noch erhebliche Investitionen in neue Hard- und Software-Systeme oder die Zusammenarbeit mit einem Dienstleister.