E-Rechnung für Firmen und Behörden ist (fast) da
Rechnungen as a Service
von Andreas Fischer - 13.05.2019
Kleinere und mittlere Unternehmen haben zwar nicht so viele Mitarbeiter, trotzdem sind auch sie zunehmend gefordert, ihr Rechnungssystem auf eine rein elektronische Verarbeitung umzustellen - gleichgültig ob sie selbst öffentliche Aufträge annehmen oder nicht. Dazu bieten sich Invoice-Lösungen an, die vermehrt über die Cloud angeboten werden. Drei Beispiele zeigen, was für diese Gruppe von Unternehmen im Angebot ist.
Seit Ende 2017 verfügbar ist etwa die SaaS-Lösung invoiz. Entwickelt wird sie von der Buhl-Gruppe, von der auch die bekannte WISO-Software stammt. Mit invoiz können Selbstständige und kleine Unternehmen ihre Angebote, Rechnungen und Mahnungen direkt in der Cloud erstellen. Im Fokus steht dabei nach Angaben des Unternehmens vor allem die Usability und die Minimierung des Verwaltungsaufwands. „Rechnungen schreiben sollte kein nerviges Pflichtprogramm mehr sein, sondern Spaß machen“, erklärt dazu Moritz Buhl, Head of Business Unit invoiz.
Zu den Funktionen von invoiz zählen eine integrierte Zeiterfassung nach Stunden- und Tagessätzen sowie ein Export der relevanten Daten für den Steuerberater. Seit diesem Frühjahr ist es möglich, eine mit invoiz erstellte Rechnung um einen vorausgefüllten klassischen Überweisungsträger zu ergänzen. Die Speicherung der Daten erfolgt laut Anbieter auf eigenen, redundant ausgelegten Servern in Deutschland. Die Kosten für invoiz bleiben überschaubar. Bis zu einem Jahresumsatz von 17.500 Euro zahlt man rund 7 Euro im Monat, bis 240.000 Euro Umsatz 16 Euro. Das Umsatzlimit entfällt bei einem Abo für 30 Euro.
Auf die neuen Anforderungen vorbereitet hat sich auch die mittelständische Software-Schmiede gotomaxx aus Hauenstein in Rheinland-Pfalz. Ihre Lösung PDFMAILER ist wie der Name nahelegt vor allem auf das PDF-Format ausgelegt. Mittlerweile ist es damit aber auch möglich, Rechnungen in das Format XRechnung umzuwandeln und sie dann etwa für den Dokumentenaustausch mit einer Behörde zu verwenden. Zusätzlich unterstützt PDFMAILER auch ZUGFeRD 2.0 (siehe dazu unten stehenden Kasten „Standards für elektronische Rechnungen“). Die Business-Version für einen Arbeitsplatz kostet 195 Euro, Unternehmen können die Lösung in der Standardvariante zunächst kostenlos testen. Zudem ist es möglich, den kompletten elektronischen Postversand eines Unternehmens in die Cloud zu verlegen. Die Kosten für die gotomaxx Portalcloud belaufen sich auf 9,90 Euro pro Monat. Alternativ kann der benötigte Server für 890 Euro auch erworben und selbst gehostet werden. Einen Einblick in das Programm erleichtert die 14-tägige kostenlose Testphase.
Drittes Beispiel: Auch die Rechnungs-Software GetMyInvoices der Fino Data Services aus Lübeck ist als Cloud-Lösung verfügbar. Sie richtet sich ebenfalls an kleine bis mittelständische Unternehmen und ermöglicht es ihnen, ihre Rechnungen direkt im Browser zu bearbeiten. GetMyInvoices gibt es in fünf Abo-Stufen von 11 bis 59 Euro pro Monat. Für je 40 Euro mehr umfasst die Lizenz auch ein Workflow-Management. Die Desktop-Software gleichen Namens gibt es noch, sie wird aber nicht mehr weiterentwickelt.
Anbieter |
Produkt |
Beschreibung |
Buhl-Gruppe |
invoiz |
Cloudbasierte Rechnungslösung für Selbstständige und kleine Unternehmen |
Datev |
Datev-Cloud |
Diverse Online-Anwendungen für Unternehmen |
Fino Data Services |
Getmyinvoices |
Digitales Rechnungsmanagement in der Cloud |
Gotomaxx |
PDFMAILER |
XRechnung-fähige PDF-Lösung zum elektronischen Dokumentenmanagement |
Haufe-Lexware |
Lexoffice |
Online-Buchhaltung für Freiberufler und Selbstständige |
Myfactory |
Myfactory FMS |
Finanzbuchhaltung für KMUs |
Neopost |
E-Invoicing |
Lösungen zur Postbearbeitung inklusive elektronischer Rechnungen |