DevOps als Aufgabe für das Change-Management

Im Gespräch mit Tim Friedrich von Apiomat

von - 19.08.2019
Tim Friedrich
Tim Friedrich: Head of Operations and Support bei ApiOmat.
(Quelle: ApiOmat )
Tim Friedrich ist Head of Operations and Support bei ApiOmat, Anbieter einer Multi-Experience-Plattform. Im Interview be­gründet er, warum DevOps einen ganzheit­lichen Ansatz erfordert.
com! professional: DevOps zielt auf eine verbesserte Zusammenarbeit von Development (Dev) und Operations (Ops). In welchen Projekten spielt das bei Ihrer Arbeit eine Rolle?
Tim Friedrich: Die meisten unserer Mitarbeiter sind von Hause aus Entwickler. Dennoch wollen wir den kompletten Lifecycle unterstützen und können dabei nicht formal an einer Aufgabentrennung festhalten. Bei den Mitarbeitern handelt es sich gewissermaßen um ein autonomes Team, das sich selbst um die eigene Infrastruktur kümmert. Dadurch werden künstliche Schnittstellen und Wartezeiten vermieden.
com! professional: Welche Aufgaben sind vom IT-Betrieb zum Projektteam gewandert?
Friedrich: Die Mitarbeiter des Teams übernehmen neben den Aufgaben der Entwicklung nun auch einige Aufgaben, die man nach dem bisherigen Verständnis dem IT-Betrieb zugeordnet hätte: das Festlegen der Deadlines zur Bereitstellung, das eigentliche Deployment inklusive der Veröffentlichung des Projekts in den Produktivbetrieb und Teile des Supports im Live­Betrieb.
com! professional: Welche Anforderungen müssen die Team­mitglieder dafür erfüllen?
Friedrich: Es genügt nicht mehr, einfach „nur“ Software-Entwickler zu sein. Um den gesamten Software-Lifecycle abzudecken, sind auch umfassende Kenntnisse in Theorie und Praxis über den IT-Betrieb inklusive Bereitstellung, Produktion und Support notwendig. Die Mitarbeiter müssen stets bereit sein zu lernen und ihr Wissen auch in für sie bisher unbekannten Domänen zu erweitern.
com! professional: Welche Vorteile ergeben sich für die Projektgestaltung Ihrer Kunden aus dieser Vorgehensweise? Auch Kostenvorteile?
Friedrich: Der Kunde braucht keine einzelne Software. Er benötigt eine umfassende digitale Lösung für sein spezielles Problem. DevOps vermeidet Schnittstellen zwischen den Zuständigkeiten und beschleunigt den gesamten Prozess erheblich. Das spart letztendlich auch Kosten, vor allem aber stellt es die Lösung zeitnah bereit und verschafft möglicherweise Wettbewerbsvorteile.
com! professional: Gibt es Tools, die bei Ihren Projekten zum Erreichen der DevOps-Ziele beitragen?
Friedrich: Als Erstes ist Docker zu nennen. Die Virtualisierungs-Software revolutioniert quasi den gesamten Prozess von der Entwicklung bis zum Deployment. Damit sind wir in der Lage, die gesamte notwendige Infrastruktur in allen Phasen effektiv und leichtgewichtig zur Verfügung zu stellen. Andere Tools, wie Jenkins als Build-Werkzeug, verwenden wir projektindividuell.
com! professional: Welche Hürden sind nach Ihren Erfahrungen bei DevOps immer wieder zu meistern?
Friedrich: DevOps geht mit agilem Arbeiten Hand in Hand. Alle Beteiligten müssen diesen Weg wollen und sich auf Veränderungen und eine ganzheitliche Zuständigkeit einlassen.
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