Deutsche Start-ups gewinnen an Bedeutung

CrowdTV

von - 21.09.2017
CrowdTV bezeichnet sich als „innovative mobile Plattform, die es Social Influencern ermöglicht, ihre Social-Media-Kanäle in einer Fan-App zu bündeln und mit exklusivem Content zu ergänzen“.
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(Quelle: Bitkom, n=143 )
Das Start-up wurde 2014 von Hannes Mehring und An­dreas Kühn gegründet, beides Absolventen der Technischen Universität Ilmenau. Beide Gründer können auf langjährige Erfahrungen als App- und Webentwickler zurückgreifen. Ihr erstes gegründetes Unternehmen war die Social-Media-Agentur Frischr.
CrowdTV hat Finanzierungen im Umfang einer „knapp siebenstelligen Summe“ bekommen. Geld kam von bm-t Beteiligungsmanagement Thüringen, STIFT, Brandenburg Ventures und verschiedenen Business-Angels. Die Geldgeber, so das Unternehmen, seien „rein finanzgetrieben“ gewesen und es erfolgten „wenig bis gar keine Eingriffe in das operative Geschäft“.
Das eingegangene Kapital wird unter anderem für 17 Mitarbeiter verwendet, von denen vier Werkstudenten sind, also kein volles Gehalt bekommen. Etwa die Hälfte des Personals ist in der Entwicklungsabteilung damit beschäftigt, die Community-Plattform „für die Fans von Social Influencern“ über Webplattformen und Whitelabel-Apps auszubauen.
CrowdTV nimmt für sich in Anspruch, „(Micro-)Influencern dabei zu helfen, ein nachhaltiges Geschäft aufzubauen“. Man richtet sich an die Welt des Marketings und der Werbung, in der es auf Kontakte und Einfluss ankommt. Laut Mehring und Kühn spielen hier „Social Influencer eine immer bedeutendere Rolle“. Häufig seien „gerade die kleineren Influencer mit spitzer Zielgruppe die interessanteren Entscheidergruppen“. Die Umsetzung hat aber ihre Probleme: „Es ist schwierig zu sagen, wie aktiv ein Influencer wirklich ist und wie exakt die Zielgruppe, die Fans, eigentlich ticken.“
Hannes Mehring
Hannes Mehring
Gründer von CrowdTV
www.crowdtv.io
„Es gibt in Deutschland zu wenig vermögende Menschen, die bereit sind, 500.000 bis eine Million Euro in Start-ups zu investieren.“
Einen ähnlichen Ansatz vertritt übrigens auch die Social-Media-Agentur 1-2-social, die seit Kurzem die Betreuung der Communitys rund um den Fernsehsender Sky übernommen hat. Mit über 4,9 Millionen Kunden ist Sky in Deutschland und Österreich Marktführer im Bereich Pay-TV sowie bei Live-Sport, Spielfilm, Serie, Kinderprogramm und Dokumentation. Dabei steht „der Dialog mit den Kunden ganz oben auf der Agenda“. 1-2-social hilft Sky, „den steigenden Beitragszahlen in den sozialen Medien gerecht zu werden und den Usern dort auch weiterhin einen optimalen Kundenservice zu bieten“, vermeldet die Agentur. Und Sky lässt sich das einiges kosten.
CrowdTV-Gründer Hannes Mehring ist der Ansicht, dass es in Deutschland inzwischen einfacher geworden ist, an Gründungsgelder zu gelangen, allerdings müsse man standortunabhängig sein. Was Mehring kritisiert, ist, dass es in Deutschland immer noch schwierig sei, an Funding-Gelder der Serie A zu kommen. „Hier existiert eine Lücke. Es gibt zu wenig vermögende Menschen, die bereit sind, 500.000 bis eine Million Euro in Start-ups zu investieren.“
Das Silicon Valley sei auf jeden Fall ein Vorbild, dort stimmten „das Mindset, die Infrastruktur, das Ökosystem“. Kühn führt aus: „Allerdings hat das Silicon Valley auch seine Schattenseiten – zum Beispiel überhöhte Preise für Mieten oder Beschäftigte.“ Doch was im Silicon Valley in einer Periode von über 50 Jahren entstanden sei, könne man in Deutschland nicht in fünf Jahren kopieren.
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