Data Services Platform

Dateras Speichersystem setzt auf Elastizität

von - 09.11.2018
Rechenzentrum
Foto:  cybrain / Shutterstock.com
Das Start-up Datera erregt mit seiner Data Services Platform große Aufmerksamkeit. Der ambitionierte Storage-Management-Ansatz verspricht maximale Elastizität für hochskalierbare Anwendungen.
Die vielen neuen, komplexen und oft divergierenden Storage-Ansätze erschweren den Unternehmen den Überblick. Mit dem 2013 gegründeten US-Start-up Datera aus Santa Clara gibt es eine weitere im Kern auf Software basierende Speicherlösung. Dabei geht es um mehr als nur um Software-defined Storage (SDS) oder virtuelles SAN (Storage Area Network). Datera selbst spricht von einer Data Services Platform (DSP) und definiert diese so: „Die DSP-Software liefert kontinuierlich verfügbare elastische Data Services für jede skalierbare Anwendung über Rechenzentren, Private und Hybrid Clouds hinweg. Sie ist eine lebendige Plattform, um die Storage-Anforderungen für Container, Clouds, Datenbanken, DevOps und mehr zusammenzubringen, zu vereinfachen und zufriedenstellend zu lösen.”

Flexible Storage-Plattform

Datera stellt für seine DSP mit Elastic Data Fabric (EDF) einen erweiterbaren serverbasierten Speicher bereit. Die Software läuft auf x86-Servern von der Stange, die man bei Datera mitkaufen kann. Alternativ gibt es die Lösung auch bei den Server-Anbietern Cisco, Dell, Fujitsu, HPE und Supermicro.
Data Services Platform: Die neue Speicherplattform fasst unterschiedliche Komponenten (Nodes) in einer gemeinsamen Architektur zusammen.
(Quelle: Datera)
Seit diesem Sommer unterstützt DSP auch Container und Object Storage. Der Software-Ansatz ist offen für verschiedene Architekturen auf der Array-Seite, die auch zu einem gemeinsamen virtuellen System zusammengefasst werden können. Flash-Speicher und traditionelle Festplatten lassen sich miteinander mischen, wobei die DSP-Software für automatisches Tiering und Verschieben der Daten sorgt.
Bei den Anwendungen unterstützt die „unsichtbare Daten-Infrastruktur“ der DSP-Software ein breites Spektrum an Applikationen und Umgebungen einschließlich Datenbanken (relational und nicht relational), virtualisierten Servern, Containern und Orchestratoren, offenen Cloud-Stack-Angeboten und DevOps-Modellen für Continuous Deployment.
Mit Features wie Verfügbarkeitszonen, Stretched Clusters und der Integration von Hybrid Clouds sieht Datera seine DSP-Software als ideale Basis für das automatische Verschieben traditioneller Work­loads von performantem (und teurem) Tier-1-Speicher auf andere Tiering-Formen oder in die Cloud.
Datera strebt mit der DSP-Architektur eine offene Struktur an, die sich nicht von einem bestimmten Storage-Design abhängig machen will. Die Software schafft eine Art virtuelles LAN für die darunterliegenden Speichertypen – ein Vorgehen, das an den Ansatz von DataCore erinnert. Die Kunden befreien sich damit von der Abhängigkeit von einem bestimmten Hersteller, da sie viele technisch verschiedene Komponenten miteinander verbinden können. Die Nodes lassen sich laut Datera in die Infrastruktur „live einfügen oder entfernen“. Man kann ältere Server und Medien länger verwenden, was wiederum zu Kostenersparnissen führt. In der Marketing-Sprache von Datera ist die Rede von „Gold-Standard-Performance und Industrie-Standard-Einsparungen“. Heterogene Nodes lassen sich in einem DSP-Cluster mitei­nander mischen und liefern so ein „Spektrum an Preis-Performance-Varianten, das zu einer bunten Mischung von Applikationen passt“.
Solche Angebote sind auch für Storage- und Server-Lieferanten von Interesse. Große Hersteller wie HPE oder Dell verhandeln offenbar bereits mit Datera, wie CEO Marc Fleischmann berichtet, um OEM-Varianten der DSP-Architektur auf Basis der jeweils eigenen Hardware herauszubringen. Cloud-Anbieter seien ebenfalls eine ideale Zielgruppe für Datera, da sie relativ einfach auf die Software-Lösung umsteigen könnten.
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