Datenzentren im Rack-Format machen flexibel

Hyperkonvergent oder nur konvergent?

von - 27.04.2015
Schon seit mehreren Jahren bieten Hersteller sogenannte konvergente Infrastrukturen an, die ebenfalls die Evolution eines Rechenzentrums hin zum SDDC ermöglichen sollen. Das Spektrum reicht von VCE vBlock über FlexPod von Net­App und Cisco bis hin zu IBM Flex System, HP Converged System, Dell Active System oder Oracle Virtual Compute.
Erwin Breneis, Cloud Management Solutions, Manager Systems Engineering bei VMware
Erwin Breneis, Cloud Management Solutions, Manager Systems Engineering bei VMware: „Mit Evo:Rail sprechen wir Kunden an, die nach einfachen und schnellen Lösungen suchen.“
Der größte Unterschied zwischen einer hyperkonvergenten und einer „bloß“ konvergenten Infrastruktur liegt in der für den Nutzer sichtbaren Komplexität, die sich bereits im Aufbau zeigt: „In einem konvergenten System werden alle Hardware-Komponenten einzeln verbaut, also für das Netzwerk ein Switch, für Storage ein Storage-System und für die Compute-Power ein oder mehrere Server-Systeme“, sagt Erwin Breneis, Cloud Management Solutions, Manager Systems Engineering bei VMware.
Eine hyperkonvergente Infrastruktur ist dagegen eine Blackbox, sämtliche Komponenten werden in eine Appliance integriert. Wie die Hardware aufgebaut ist, braucht den Anwender nicht zu interessieren. Er schließt das System an und richtet seine virtuellen Maschinen ein – fertig.
Konvergente Infrastrukturen bestehen dagegen aus Komponenten, die zwar aufeinander abgestimmt sind, aber dennoch erheblichen Installations- und Konfigurationsaufwand erfordern. Auch das Management bleibt deutlich komplexer, denn jede Infrastrukturkomponente bringt eigene Steuerungssoftware mit. „Das bedeutet auch unterschiedliche Vorgehensweisen bei den Update-Prozessen“, ergänzt Breneis.
„Hyper-converged Systems bringen das Konzept von Converged Infrastructure auf die nächste Stufe“, sagt Martin Drissner, Virtualization & Cloud Architect beim Systemhaus Fritz & Macziol. Ähnlich wie Mitbewerber Bechtle (siehe Interview mit Roland König) hat das Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt und bietet seinen Kunden seit letztem Jahr hyperkonvergente Systeme an.
Neben den vorgefertigten Appliances von Simplivity setzt Fritz & Macziol aber auch auf ein Baukastenprinzip, bei dem die Hyper-converged Infrastructure Appliance (HCIA) aus Standardkomponenten zusammengestellt wird. Software-Layer wie Virtual SAN von VMware oder Scale IO von EMC sorgen für eine Virtualisierung des Speichers (Software-defined Storage) und ermöglichen so im Zusammenspiel mit einem Hypervisor den Betrieb als hyperkonvergente Appliance.
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