Datengetriebenes Business statt Datensilos

Silos auflösen

von - 18.02.2019
Für Unternehmen sollte es oberste Priorität haben, ihre mehr oder weniger zahlreichen Daten­silos aufzubrechen.
Ohne Not werden Datensilos jedoch in der Regel nicht aufgelöst. Meist gibt es einen konkreten Anlass dafür. So haben viele Unternehmen in den letzten Monaten die Bedeutung von Daten für ihren Geschäftserfolg erkannt und möchten diese nun zum Beispiel für umfangreiche Analysen nutzen. Doch wegen der Datensilos ist es schwer, an diese relevanten Daten heranzukommen.
Wie aber geht man am besten vor, wenn man seine Datensilos auflösen möchte? Wichtig ist, dass alle Stakeholder identifiziert werden und vorab ein möglichst klares Ziel definiert wird. In einem gemeinsamen Meeting der Stakeholder, in das auf jeden Fall auch ein IT-Verantwortlicher miteinbezogen werden muss, der die internen Systeme des Unternehmens gut kennt, werden dann die Machbarkeit und erste konkrete Lösungsansätze besprochen.
Beim Auflösen der Datensilos spielt jedoch nicht nur die technische Seite eine Rolle: „Ebenso wichtig ist, dass alle Mitarbeiter mitziehen und sich der Bedeutung einer einheitlichen Datenbasis bewusst sind“, erklärt Xavier Guerin von DataStax. Sein Tipp: Es könne hilfreich sein, ein interdisziplinäres Team aufzustellen, das den gesamten Konsolidierungsprozess im Unternehmen durchgehend begleitet und überwacht.
Die zuständigen Abteilungen, die Silos angelegt haben, sind nämlich meistens sehr zurückhaltend, wenn es um die Konsolidierung oder sogar das Löschen „ihrer“ Daten geht. Keine Abteilung will ihre angestammten Applikationen in Gefahr bringen oder ihre Nutzung hinterfragen. Darüber hinaus fehlt vielen Mitarbeitern schlicht und einfach ein klares Verständnis für diese Datensilos, ihre Beziehungen und die Konsequenzen etwaiger Änderungen. „Das erzeugt Unsicherheit und ist ein zuverlässiger Weg, Projekte auszubremsen“, so Frank Waldenburger von Informatica.
Die Kontrolle über seine Daten abzugeben, bedeutet einen Umbruch, zu dem viele Mitarbeiter nicht bereit sind. Dafür gibt es laut Lukas Höfer von Consol gleich mehrere Gründe: Zum einen werde die vermeintliche Gefahr gesehen, dass Daten „falsch“ interpretiert werden, da Expertenwissen aus der eigenen Abteilung fehle. Zum anderen spiele eine Rolle, dass durch Abgabe der Kontrolle potenzielle Fehler in Prozessen und Datenhaltung für andere sichtbar werden.
Frank Waldenburger
Frank Waldenburger
Director Sales Consulting Central Europe bei
Informatica
www.informatica.com/de
Foto: Informatica
„Es gibt die eine oder andere Unternehmensorganisation, die die Entstehung von Datensilos eher unterstützt als andere.“
Doch auch wenn man bei dem einen oder anderen Mitarbeiter hier ein wenig Überzeugungsarbeit leisten muss - die technische Seite dürfte für die meisten IT-Abteilungen die größere Hürde darstellen.
In der Regel fehlt in Unternehmen eine übergreifende Plattform, eine zentrale Datenmanagement-Instanz, über die sich Daten und Data Governence so überwachen und steuern lassen, dass Mitarbeiter einfach, sicher und sorgenfrei mit allen Daten arbeiten können, die ihnen zur Verfügung stehen. Ein durchgängiger Plattformansatz ist hilfreich, um Daten aus verschiedensten Quellen - egal ob strukturiert oder unstrukturiert, aus Cloud- oder unternehmenseigenen Systemen - zusammenzuführen. „Über eine solche Plattform werden sämtliche Schritte von der Aufbereitung und dem Management der Daten bis hin zu ihrer Auswertung abgedeckt“, erklärt Andreas Gödde von SAS. Eine Selfservice-Lösung für die Datenaufbereitung versetze dabei auch Mitarbeiter in den einzelnen Fachabteilungen in die Lage, ihre Daten schnell und einfach für diverse Analysen vorzube­reiten.
Verwandte Themen