Start-ups als Töchter
Corporate-Start-ups fördern Innovationen
von
Olga
Annenko - 15.01.2018

Foto: Rawpixel.com / shutterstock.com
Weshalb gründen etablierte Unternehmen eigene Start-ups? com! professional erläutert im Gespräch mit Branchenexperten, warum sich die Förderung von Corporate-Start-ups lohnt.
Die Start-up-Szene in Deutschland boomt. Das registrieren auch immer mehr traditionelle Unternehmen und lassen sich für das Thema begeistern. Anstatt auf Ideen von außen setzen sie auf Ideen von innen: Sie lagern Projekte in eigene Start-ups aus – als Unternehmen im Unternehmen, sogenannte Corporate-Start-ups.
Laut der Studie „Status Quo Corporate Inkubatoren und Accelerator in Deutschland“ betrieben ein Drittel der DAX-30-Konzerne bereits 2015 umfassende Programme zur Förderung von Start-ups. Doch wie sieht der aktuelle Stand aus?
com! professional zeigt, worauf Unternehmen bei Corporate-Start-ups achten sollten, wo die besonderen Herausforderungen liegen und wie sie sich diesem Thema überhaupt nähern können.
Was ist ein Corporate-Start-up?
Wie genau unterscheidet sich ein herkömmliches Start-up-Unternehmen von einem Corporate-Start-up? Für Lukas Strniste, Mitgründer der Konferenz „Corporate Startup Summit“ und Geschäftsführer der Plattform für Corporate Entrepreneurship EnterpriseUP, ist das Hauptmerkmal eines Corporate-Start-ups, dass es seinen Ursprung in der Struktur eines Unternehmens hat und „durch die typische agile Vorgehensweise und die typischen Methoden, die man aus einem traditionellen Start-up kennt, vorangetrieben wird“.
Matthias Patz, Vice President Innovation & New Ventures bei der DB Systel GmbH, zuständig für die IT- und Telekommunikations-Infrastrukturen der Deutschen Bahn, ergänzt: „Das heißt bei uns, dass die Mitarbeiter zwar weiterhin bei DB Systel angestellt sind, aber wir schaffen für sie sogenannte interne Ventures. Kurz gefasst ist ein Corporate-Start-up bei DB Systel ein Team, das versucht, unternehmerisch bis zum Ende ein Geschäft, ein Produkt oder ein Service zu entwickeln.“
Johannes Nünning wiederum, Business Angel for Corporate Entrepreneurs und Gründer des UQBATE-Programms der Deutschen Telekom, sieht auch übernommene Start-ups als Corporate-Start-ups – wenn ein klares Zeichen gesetzt wird, dass deren Prozesse und Herangehensweise anders gestaltet werden sollen als beim eigenen Konzern.