Online-Marketing

Wer braucht Consent Management Provider?

von - 03.12.2018
Weggabelung  Yes oder No
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Die an Abkürzungen reiche Welt des digitalen Marketings hat seit Kurzem ein Kürzel mehr - CMP. Was versteht man unter Consent Management Provider und wer benötigt sie?
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Der Branchenverband IAB Europe hat mit seinem Transparency & Consent Framework eine neue Kategorie von Lösungen eingeführt: Consent Management Provider. Wozu dienen die Tools und welche Unterschiede gibt es?
Mit der DSGVO und künftig auch mit der E-Privacy-Verordnung werden neue Vorgaben für das Setzen von Cookies und für andere Tracking-Technologien wirksam. Nutzer müssen darüber informiert werden, für welche Zwecke ihre Daten erhoben und von wem sie verarbeitet werden. Zudem müssen sie die Möglichkeit erhalten, die Einwilligung zu verweigern (Opt-out). Consent-Management-Lösungen sollen genau das leisten: die Zustimmung für die Nutzung von Cookies abzufragen, zu dokumentieren und zu verwalten.
Veröffentlicht hat der IAB Europe das Transparency & Consent Framework im April dieses Jahres. Es soll das Einholen der Einwilligung branchenweit standardisieren und die Infor­mation, ob ein Nutzer eingewilligt hat oder nicht, entlang der Auslieferungskette von digitaler Werbung mitliefern. Schließlich sind inzwischen viele Werbetechnologie-Dienstleister an der Ausspielung eines Werbemittels beteiligt und sie alle benötigen die Information, ob eine Einwilligung vorliegt oder nicht.  

Was tut ein CMP?

Ein Consent Management Provider (CMP) bietet eine Lösung, mit der Werbungtreibende und Webseitenbetreiber, also auch Online-Händler, die Zustimmung der Nutzer einholen können, dass ihre Daten gespeichert und verarbeitet werden dürfen. Dazu erscheint auf der Webseite ein Pop-up-Fenster mit dem Hinweis, dass Daten erhoben werden. Es bietet die Möglichkeit, die Zustimmung für verschiedene Verarbeitungszwecke und Werbetechnologie-Firmen zu erteilen oder nicht.
„Ein CMP sorgt unter anderem für ein rechtskonformes Management dieses Einverständnisses sowie den Abgleich mit anderen Partnern innerhalb der digitalen Wertschöpfungskette“, erklärt Peter Potthast, Country Manager DACH bei Conversant Media. CMP, die auf dem Framework des IAB Europe basieren, ermitteln, ob ein Nutzer zugestimmt hat sowie für welche Zwecke und welche Anbieter (Vendoren). Daraus wird ein sogenannter Consent-String generiert und in ein Cookie gepackt. Andere CMP können dann auslesen, ob bereits ­eine Einwilligung des Users vorliegt.
Jedes Unternehmen, das mit seinem Webauftritt europäische Nutzer erreicht und dazu Nutzerdaten erhebt - etwa über ein Analytics-Tool, für ­Retargeting-Zwecke oder mit einem ­Social-Media-Widget -, benötigt ein Consent-Management-Tool. Die Notwendigkeit für ein aktives Opt-in der Nutzer wird in Deutschland zwar von Publishern noch etwas anders interpretiert als in anderen europäischen Ländern, doch Experten ­gehen davon aus, dass spätestens mit der E-Privacy-Richtlinie auch deutsche Publisher nicht mehr um ein „hartes“ Opt-in, also eine aktive Einwilligung, herumkommen.
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