Business Intelligence im Mittelstand angekommen

Business-Intelligence-Lösungen für SMBs

von - 28.09.2015
Wolfgang Kobek, RVP Southern Europe & Managing Director DACH bei Qlik
Wolfgang Kobek, RVP Southern Europe & Managing Director DACH bei Qlik: „Cloudbasierte BI-Anwendungen sind für Mittelständler interessant.“
Mögen auch manche der Sorgen nicht ganz von der Hand zu weisen sein – zumindest das Hauptargument, BI sei für Mittelständler viel zu teuer und zu komplex, lässt sich nicht aufrechterhalten. Die Anbieter haben kleine und mittelgroße Unternehmen längst als attraktive Zielgruppe erkannt und offerieren abgespeckte, modulare oder sogar maßgeschneiderte BI-Lösungen für SMBs.
Das macht es allerdings selbst für aufgeschlossene Unternehmen nicht unbedingt einfacher, bei den zahlreichen BI-Lösungen die richtige Wahl zu treffen. Sie scheitern oft angesichts des unübersichtlichen Marktes, sagt Hans Wieser, Business Lead Data Platform bei Microsoft Deutschland: „Das Angebot an BI-Lösungen ist riesig und komplex, alle werben mit denselben Schlagworten.“ Die größten Herausforderungen lägen darin, nicht nur mit den sich rasant entwickelnden Technologien Schritt zu halten, sondern auch die daraus resultierenden Konsequenzen für Datensicherheit, Datenschutz, Data Governance und Compliance zu verstehen, sagt Pentaho-Manager Nys. „Viele SMBs sind hier stark verun­sichert.“
SMBs sollten sich bei der Suche nach einer geeigneten BI-Lösung auf folgende Merkmale konzentrieren:
Integrierbarkeit: Eine geeignete BI-Lösung muss sich problemlos in die vorhandene IT integrieren lassen: Wer erst einmal in einen Server-Cluster oder gar ein neues Rechenzentrum investieren muss, um Business Analytics zu betreiben, dürfte vor dem unternehmerischen Risiko zurückschrecken. „Eine Lösung, die in der Implementation Unmengen an Beratertagen verschlingt und umfangreiche Schulungen der Mitarbeiter erfordert, passt nicht für SMBs“, sagt Frank Wenzel, Sales Director bei Tibco Analytics.
Zugang zu BI-Diensten: Mitarbeiter mit Analyseaufgaben haben in mittelständischen Unternehmen häufiger Zugang zu BI-Tools als in großen Konzernen.
Zugang zu BI-Diensten: Mitarbeiter mit Analyseaufgaben haben in mittelständischen Unternehmen häufiger Zugang zu BI-Tools als in großen Konzernen.
Intuitive Bedienbarkeit: Für kleine und mittelständische Unternehmen besonders attraktiv sind Self-Service BI Tools – Werkzeuge, die der Anwender in der Fachabteilung ohne Hilfe der IT-Verantwortlichen einsetzen kann. „Die Bedienbarkeit solch einer Anwendung steht ganz weit im Vordergrund“, so Alexander Beck, Key-Account-Manager bei Insight Dimensions.
Schnelle Ergebnisse: „Da KMUs in der Regel nicht über die personellen und finanziellen Ressourcen wie Großunternehmen verfügen, ist es unabdingbar, dass BI-Lösungen von Anfang an Mehrwert generieren und einen schnellen RoI ermöglichen“, so die Einschätzung von Cube­ware-CEO Wolfgang Seybold. Deshalb stehe meist eine konkrete fachliche Lösung bei BI-Projekten von SMBs im Vordergrund.
Mitwachsen: Eine geeignete BI-Lösung muss mitwachsen können. Auch wer klein anfangen will, sollte auf die Entwicklungsmöglichkeiten der gewählten Lösung achten. Nichts ist ärgerlicher und kostspieliger, als mit seiner Software in eine Sackgasse zu geraten und wieder ganz von vorn anfangen zu müssen. „So wird aus einer preiswerten Investition von heute verlorenes Kapital von morgen“, sagt Tibco-Manager Wenzel.
Eine erste Orientierung bei der Auswahl kann die „IT-Bestenliste“ der Initiative Mittelstand sein. Hier findet man in der Kategorie Business Intelligence (www.bi-bestenliste.de) besonders geeignete Lösungen.
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