Business Intelligence (BI) – Trends und Lösungen
Ein Gewinn für viele Abteilungen
von Jürgen Mauerer - 18.10.2018
Anfangs waren BI-Projekte primär eine Domäne der Finanzabteilung. Doch mittlerweile werten auch Abteilungen wie Einkauf, Logistik, Personal, Vertrieb, Marketing oder Produktion Daten aus, um Entscheidungen zu treffen, auch mit Hilfe von Predictive Analytics. Wer zum Beispiel in der Lage ist, vorherzusagen, wann technisch und wirtschaftlich der beste Zeitpunkt ist, eine Maschine so zu warten, dass sie nicht ausfällt, kann die so gewonnenen Erkenntnisse in die Entwicklung neuer Maschinen miteinfließen lassen.
Welche Funktionen sollte also eine BI-Lösung umfassen? Grundlegend ist der Umgang mit Datenquellen und Formaten. „Eine smarte BI-Lösung muss in der Lage sein, Daten aus verschiedenen Quellen aufzunehmen, zu transformieren, zu bereinigen, zu speichern und es dem Anwender ermöglichen, sie jederzeit abzufragen“, betont Dieter Jakob, Solution Architect beim BI-Anbieter Teradata.Weitere wichtige Funktionen sind Selfservice, Visualisierung für schnellere Erkenntnisse, Responsive Design für mobile Geräte, unterschiedliche Analyseformen inklusive Predictive Analytics mit KI oder die Wahl zwischen Cloud und On-Premise bei der Bereitstellung.
Auf BI vorbereiten
Firmen müssen sich auf die Einführung einer BI-Lösung vorbereiten. Neben der technischen Infrastruktur für die effiziente Analyse von Daten geht es zunächst darum, die eigenen Anforderungen zu klären mit Fragen wie: Was will ich erreichen? Welche Daten, welche Prozesse sind betroffen? Welche Datenquellen müssen wir integrieren? Wie soll die Architektur aussehen? Mit welchen (finanziellen) Leistungsparametern lässt sich das Geschäft zukünftig am wirkungsvollsten steuern? Wie agil müssen die Prozesse werden, um schneller nachjustieren zu können? Ab welchen Schwellenwerten würden Zielabweichungen bestandsgefährdend? Welche BI-Selfservice-Optionen sollen die Mitarbeiter erhalten?
„Die BI-Lösung sollte diese Anforderungen abbilden, am besten mit vorgefertigten Szenarien für Marketing, Vertrieb oder Produktion, die der Mitarbeiter dann nur noch anzupassen braucht. Um die Akzeptanz bei den Mitarbeitern zu erhöhen, sollten Firmen sie bei der Einführung einer Enterprise-BI-Lösung bereits frühzeitig einbinden“, stellt Matthias Zacher von IDC heraus. Er gibt aber zu bedenken, dass viele ERP- oder CRM-Lösungen bereits BI-Funktionen enthielten. „Daher sollten Unternehmen ihre Anforderungen genau prüfen, um zu klären, ob und wann sie überhaupt eine eigenständige BI-Lösung benötigen.“
Schließlich hat Business Intelligence auch Grenzen. Dazu Dieter Jakob von Teradata: „BI verarbeitet nur Daten, die relational in Tabellen abgelegt werden. So ist traditionelles BI nicht dafür angelegt, zum Beispiel E-Mails zu analysieren. Denn dazu müssten die Algorithmen in der Lage sein, Text zu ,verstehen‘ und nicht nur Schlagworte zu suchen. Ein anderes Beispiel sind Bilder und Videos sowie Streaming-Daten etwa aus dem IoT, die sich zeit-lich verändern. Das kann klassisches BI noch nicht.“