Herausforderungen

Das Bankwesen ist ein digitales Geschäft

von - 02.11.2020
Digital Banking
Foto: Iaremenko Sergii / shutterstock.com
Die Corona-Krise ist allgegenwärtig. Auch für das Bankenwesen. Mike Dargan, IT-Chef der Großbank UBS, spricht mit com! professional über die Pandemie, Homeoffice und die Digitalisierung.
Die rund 68'000 Angestellten der Grossbank UBS waren während des Corona-Lockdowns nahezu alle im Home Office. Das Bankgeschäft lief grösstenteils weiter, teilweise sogar besser als zuvor. Für die Informatik dahinter zeichnet Mike Dargan verantwortlich. Der globale IT-Chef war selbst natürlich ebenfalls im Home Office. Und trieb aus dem heimischen Wohnzimmer die agilen Projekte der Bank, die Cloud-Migration und den Wechsel auf neue Vermögensverwaltungsplattformen voran. Im Interview berichtet er ausserdem, dass die IT abgesichert ist, sollte das nächste Virus durch die Datenleitung kommen.
Hinweis: Dieses Interview wurde im Juni 2020 geführt.
com! professional: Wie ging UBS mit der Krisensituation im ersten Halbjahr um?
Mike Dargan: Auch aktuell arbeitet weltweit immer noch die Mehrheit unserer Mitarbeitenden von zu Hause aus.
com! professional: Was haben Sie und die IT getan, damit die Kollegen von zu Hause aus arbeiten konnten?
Dargan: Wir investieren bereits seit einigen Jahren in «Remote Working» – wir nennen es «A3»: anytime, anywhere and from any device. A3 macht uns flexibler und sicherer – damit können die Kollegen im Home Office oder mobil arbeiten. Wir standen mit der weltweiten Implementierung kurz vor dem Abschluss und haben die letzte Meile beschleunigt. Diese Investitionen zahlen sich in der aktuellen Situation aus.
Damit konnten wir auf der einen Seite 95 Prozent der Angestellten die Möglichkeit geben, von zu Hause aus zu arbeiten. Andererseits stellten wir die nötige Kapazität sicher, damit zum Beispiel über 60'000 User gleichzeitig eingeloggt sein konnten und die elektronische Kommunikation bei der grossen Anzahl Nutzer funktioniert. Wir hatten Skype for Business bereits in unsere A3-Plattform eingebettet – das war klar von Vorteil. In Spitzenzeiten registrierten wir über drei Millionen Anrufe pro Woche weltweit.
Das eine ist die technische Möglichkeit, das andere ist die direkte Unterstützung der Mitarbeitenden. Wir haben schon vor einiger Zeit eine Reihe von Self-Service-Tools entwickelt: «My Hub». Dieses Portal für Hilfen und Problemlösungen zählte in Spitzenzeiten mehr als 500'000 Zugriffe pro Woche und die Selbstbedienungs-App wurde seit Mitte Februar 16'000-mal heruntergeladen.
Verwandte Themen