Banking-Software für ­Firmenkunden

Star Money Business, S-Firm & Windata Professional

von - 29.12.2017
Star Money Business: Das Programm bietet umfangreiche Funktionen für die Disposition von Zahlungen und – in der Plus-Variante – auch Cash-Management.
Star Finanz in Hamburg arbeitet seit den 90er-Jahren an Banking-Software. Bekannt geworden ist Star Finanz nicht zuletzt mit der Produktlinie Star Money. Das Unternehmen hat gleich zwei Lösungen für Firmenkunden im Portfolio. Star Money Business ist so etwas wie die große Variante der Privatkunden-Software. Entsprechend wird das Produkt als Lösung für Selbstständige bis hin zu KMUs positioniert. Im Privatkundenbereich konnte das Programm viele Vergleichstests für sich entscheiden. Die Software gibt sich im Zahlungsverkehr keine Blöße und deckt Geschäftsvorfälle komplett ab. Im Gegensatz zu Star Money für Privatkunden bietet die Business-Variante nicht nur eine Netzwerkfähigkeit, die den parallelen Zugriff an bis zu 25 Arbeitsplätzen ermöglicht, sondern auch ein Rollenkonzept für den Datenzugriff.
Neben Star Money Business gibt es die Plus-Variante. Sie umfasst auch ein Cash-Management sowie eine Verwaltung offener Posten. Dank der Exportmöglichkeiten ist sie damit beispielsweise gut geeignet, um Daten an den Steuerberater zu übermitteln oder in eine Fibu zu übernehmen. Die verteilte Unterschrift nach EBICS ist ebenfalls mit der Plus-Version möglich. Um dem Anwender mehr Freiheiten zu bieten, steht eine Unterschriftenmappe auch als App bereit. Damit lassen sich Transaktionen ortsunabhängig autorisieren.
Eher ein netter Gimmick ist die Option, erhaltene Rechnungen im Datenformat für elektronische Rechnungen ZUGFeRD einlesen zu können. Damit erübrigt sich die manuelle Erfassung der Zahlungen.

S-Firm

S-Firm: Die Software wartet mit Spezialfunktionen auf. Akkreditive etwa sind nur für Im- und Exportfirmen relevant.
S-Firm heißt seit vielen Jahren die Firmenkunden-Software der Sparkassen. Mittlerweile wird sie von Star Finanz gepflegt und entwickelt. Angeboten wird sie in Form von Modulen. So kann ein Unternehmen, am besten gemeinsam mit einem Bankberater, entscheiden, welche Funktionen es braucht: EBICS, Cash-Management oder auch Auslandszahlungsverkehr.
S-Firm weiß mit zwei Funktionen zu überraschen, die nur für eine eher kleine Zielgruppe relevant, dort dann aber sehr willkommen sind: Das ist einerseits der Nachweis von konzerninternen Zahlungen, Salden und Zinsen (Depooling) sowie die Abwicklung von Import- und Exportakkreditiven.
Die kürzlich veröffentlichte Version 4.0 wartet mit einer neuen Datenbanktechnologie auf – erstmals kommt Microsoft SQL zum Einsatz. Das soll mehr Optionen bei der Datenhaltun bringen und die Software zukunftssicher auch für komplexe Umgebungen machen. Das neue S-Firm soll zudem eine gute Performance bei großen Datenbeständen gewährleisten.

Travic

Travic des Herstellers PPI steht am oberen Rand des Leistungsspektrums für den Zahlungsverkehr von Firmenkunden. Seine Module können in die IT-Landschaft und die Workflows des Unternehmens integriert werden. So kümmert sich das Modul Travic-Sign etwa um die Realisierung der verteilten Unterschriften, auf Wunsch auch mit mobiler App. Travic-Link wiederum wickelt den Zahlungsverkehr mit großen Volumina ab.
Rund um die Hauptfunktionalität lässt sich das System durch eigene Skripte oder Schnittstellen ergänzen. Im Kern sind das Komponenten, die meist erst im Rahmen von Projekten eingerichtet werden. Zu den Kunden von PPI gehören Banken und Versicherungen, die mit den entwickelten Bausteinen eigene Portale aufsetzen können.

Windata Professional

Windata Professional wird bereits seit den 90er-Jahren entwickelt. Die aktuelle Version 8 beherrscht alle gängigen Legitimationsverfahren, auch die inzwischen breit eingesetzten zweistufigen TAN-Verfahren. EBICS wird mit verteilten Unterschriften unterstützt. Das Programm ist mandantenfähig, was die Verwaltung mehrerer Firmen in einer Software erleichtert.
Neben dem reinen Zahlungsverkehr gehören einige Komfortfunktionen zur Ausstattung von Windata Professional. Das Modul Disposition überprüft, wie sich Transaktionen auf die Kontostände auswirken, das Zusatzmodul Cash-Management optimiert die Liquiditätsplanung und dies über verschiedene Bankverbindungen hinweg. Das Windows-Programm ist direkt beim Hersteller erhältlich. Ergänzt wird Windata optional durch eine EBICS-App, mit der Verfügungsberechtigte ih­re verteilte Unterschrift auch unterwegs leisten können, ohne einen Rechner mit installiertem Programm mit sich führen zu müssen.

Hersteller

Star Finanz

PPI

Windata

Programm

S-Firm 4.0

Travic

Windata Professional 8.5

Betriebssystem

Windows

Windows, Unix, Linux

Windows

Webversion

● (Travic-Port)

EBICS 1)

VEU 2)

Fin/TS 3)

Auslandszahlungsverkehr

Cash-Management

1) Electronic Banking Internet Communication Standard (multibankenfähiger Standard für Massenzahlungen)
2) Verteilte Elektronische Unterschrift
3) Financial Transaction Services (deutscher Online-Banking-Standard)
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