Application Performance Monitoring

Die Suche nach Lösungen

von - 07.03.2019
Schnelle Entwicklungszyklen, hybride Umgebungen und die Erwartungshaltung der Anwender steigern die Nachfrage nach integrierten Lösungen, die einen durchgängigen Blick auf die Applikations-Performance ermöglichen. Gartner erwartet, dass bis 2021 der Anteil der mit solchen APM-Suiten verwalteten Applikationen 20 Prozent betragen und sich damit im Vergleich zu 2017 vervierfachen wird. „Unternehmen überwachen vor allem kritische Applikationen, die Einnahmen generieren oder an unternehmenskritische Geschäftsprozesse gebunden sind“, berichtet Federico De Silva Leon. Der Gartner-Analyst schätzt, dass die Nachfrage pro Jahr um rund 10 Prozent steigen wird, die Marktforscherkollegen von Mordor Intelligence erwarten sogar ein durchschnittliches jährliches Wachstum von knapp 12 Prozent. „Durch die steigende Komplexität von Geschäftsprozessen steigt auch die Nachfrage nach Lösungen, die die notwendige Granularität liefern können“, hebt Sascha Giese von SolarWinds hervor.
Nach Ansicht von AppDynamics-Manager Flott nimmt die Nachfrage auch deshalb zu, weil APM für immer mehr Branchen relevant wird, etwa für die Automobilindustrie: „Vor wenigen Jahren gab es dort praktisch keine Systeme, die man mit einer APM-Lösung hätte absichern können. Jetzt werden es immer mehr - von der Fahrzeug-App bis zum Bordcomputer.“
Karsten Flott
Karsten Flott
Sales Engineer Manager bei AppDynamics
www.appdynamics.de
Foto: Reflexion - Das Photoatelier
„APM-Lösungen sollten heute nicht mehr nur Anwendungsumgebungen abbilden, sondern vollständige Geschäftsprozesse.“

Das APM von morgen

Wie in vielen anderen Bereichen der IT sollen auch im APM Machine Learning und Künstliche Intelligenz (KI) helfen, die Herausforderungen zu bewältigen. Selbstlernende Algorithmen sollen komplexe Zusammenhänge erkennen und leichter verständlich machen, bei Problemen die Ursachenanalyse beschleunigen und Fehlentwicklungen möglichst detektieren, bevor es überhaupt zu Performance-Einbußen oder Ausfällen kommt. Das Kürzel dazu heißt AIOps - Artificial
Intelligence for Operations. „An AIOps kommt in Zukunft kein Unternehmen vorbei“, glaubt Karsten Flott von App­Dynamics. „Unternehmen möchten nicht nur wissen, dass es gegenwärtig ein Problem gibt, sondern vielmehr bereits Tage davor darüber informiert werden, dass es zu einem Problem kommen kann, wenn sich bestimmte Metriken so weiterentwickeln wie in der Vergangenheit.“
Ein weiterer Trend, den der AppDynamics-Manager ausgemacht hat, ist das sogenannte dynamische Baselining: „Das bedeutet, dass APM-Lösungen bei der Bewertung von Leistungsmetriken nicht mit statischen Schwellenwerten arbeiten, sondern kontextabhängig agieren.“ Steigt etwa die Antwortzeit eines Onlineshops während einer Rabattaktion leicht an, kann das aufgrund des höheren Kundenandrangs erklärt und toleriert werden. Im normalen Betrieb löst dieselbe Antwortzeit dagegen bereits einen Alarm aus. „Diese flexible Anomalie-Erkennung basiert auf selbstlernenden Algorithmen“, erklärt Flott.
Als dritten großen Trend sieht Flott das Zusammenwachsen von Business Intelligence (BI) und Application Performance Monitoring. „APM-Lösungen sollten nicht mehr nur Anwendungsumgebungen abbilden, sondern vollständige Geschäftsprozesse.“ Das sei für alle Unternehmen entscheidend, deren Geschäftserfolg von der Leistungsfähigkeit ihrer digitalen Angebote abhängt. „Angesichts einer solchen Abhängigkeit können Anwendungsleistung und wirtschaftliche Performance nicht mehr getrennt voneinander gedacht werden - und sollten auch nicht mehr getrennt voneinander gemessen werden.“
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