Apple & IBM - Eine hoffnungsvolle Beziehung

Coopetition statt direkte Konkurrenz

von - 08.09.2014
Das ist in der Tat der Punkt, auf den es ankommt: IBM und Apple kommen sich mit diesem Abkommen nicht in die Quere, sondern wollen versuchen, gemeinsam die Apple-Consumer-Geräte und -Apps endgültig in der Business-Welt zu verankern. Denn beide Hersteller sind damit konfrontiert, dass unerwartet viele Apple-Devices Eingang in die Unternehmen gefunden haben.
2004: IBM steigt aus dem PC- und Notebook- Geschäft aus.
Cook spricht davon, dass man heute „in mehr als 90 Prozent der Fortune-500- und der Global-500-Unternehmen vertreten“ sei – ohne das ausdrücklich gewollt zu haben. Erst ab der zweiten Generation des Apple-Betriebssystems iOS sind allmählich Business-Funktionen integriert worden. Anwender in den Unternehmen müssen sich deshalb noch immer in Eigeninitiative auf die Suche nach geeigneten Tools wie Documents von Readdle oder Pa­rallels Access begeben, um mit anderen Endgeräten wie Windows-PCs und -Notebooks zu kommunizieren.
Von IBM-Seite aus ist die Situation ebenfalls ungelöst: Konzernkunden verwenden mobile Geräte der Apple-Plattform (und der Konkurrenz-Plattform Android), ohne dass sie mit Business-Applikationen integrierbar oder gar gegen Internetattacken geschützt wären.
Rometty gibt in dem erwähnten CNBC-Interview zu bedenken, dass laut IBM-Erfahrungen iPads et cetera zu 60 Prozent nur für so simple Aktivitäten wie E-Mails oder Kalendereinträge genützt würden und somit das eigentliche Potenzial keineswegs ausgeschöpft sei. Und den IT-Abteilungen mache zu 70 Prozent die Sicherheitsproblematik dieser Devices zu schaffen. Zusammen mit Apple wolle man hier dedizierte Lösungen auf den Weg bringen und die vorhandenen Puzzle­stücke zusammensetzen.
Rometty führt aus: „Wir haben bereits 16 Milliarden Dollar in das Big-Data- und Analytics-Geschäft investiert. Dieser Bereich wächst zusammen mit unserer Mobility-Unit um über 70 Prozent pro Jahr, während unser Cloud-Geschäft ebenfalls um über 70 Prozent zugelegt hat. Und auch bei Security verzeichnen wir ein zweistelliges Wachstum.”
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