Business-Allianz

Apple & IBM - Eine hoffnungsvolle Beziehung

von - 08.09.2014
Die ehemals erbitterten Konkurrenten Apple und IBM pflegen inzwischen die Coopetition. Im Fokus steht dabei, Apples iOS den Weg in die Unternehmen zu ebnen.
Die ehemals erbitterten Konkurrenten Apple und IBM pflegen inzwischen die Coopetition. Im Fokus steht dabei, Apples iOS den Weg in die Unternehmen zu ebnen.
Kurz nach der Besiegelung der neuen Allianz hieß es in einer knappen Meldung von IBM im Juli dieses Jahres: „IBM und Apple schließen eine Partnerschaft zur Entwicklung industriespezifischer Anwendungen und Apps exklusiv für iPhone und iPad.
Die mobilen Apple-Produkte profitieren dabei von den Big-Data- und Analyse-Funktionalitäten, die IBM in die neuen Software-Anwendungen einbringt, sowie von den ausgereiften Sicherheitslösungen des Unternehmens.“
Die Partnerschaft soll sich auf vier Kernbereiche konzen­trieren:
  • Apps: Entwicklung von über hundert Apps und Anwendun­gen, die „für einzelne Industrien maßgeschneidert“ werden sollen.
  • Dienste: Neue, für das Betriebssystem iOS optimierte Mobile- und Cloud-Services. Als Beispiele nannte IBM Dienste in den Bereichen Device Management, Sicherheit, Analytics sowie zur Integration mobiler Geräte.
  • Support: Vorbereitung eines neuen „Apple Care Service“ sowie von Support-Angeboten für Unternehmenskunden.
  • Mobility: Neue Infrastrukturlösungen und Komplettpakete von IBM für das Lifecycle-Management mobiler Geräte.
Apple bringt seine mobilen Geräte in das Abkommen ein, während IBM seine Software-Erfahrungen im Business-Umfeld sowie Support-, Service- und Cloud-Angebote in die Waagschale wirft. IBM wird sich auch um den Absatz von iPhones und iPads kümmern, die mit – noch zu entwickelnden – Enterprise-tauglichen Apps ausgerüstet sind.
Die Chefs von IBM und Apple, Ginni Rometty und Tim Cook, haben jetzt ein gemeinsames Ziel: IBM soll Apple den Weg in die Unternehmen bereiten, diesmal aber durch den Vordereingang und nicht mehr durch die Hintertür.
Die Chefs von IBM und Apple, Ginni Rometty und Tim Cook, haben jetzt ein gemeinsames Ziel: IBM soll Apple den Weg in die Unternehmen bereiten, diesmal aber durch den Vordereingang und nicht mehr durch die Hintertür.
(Quelle: IBM/Paul Sakuma)
Geplant ist eine Vermählung von Enterprise- und Consumer-Business. Und das soll ganz ohne die Animositäten über die Bühne gehen, die in früheren Epochen der Informationstechnik-Ära das Verhältnis zwischen den beiden Giganten belastet haben. So zum Beispiel 1981, als sich Steve Jobs in einer Anzeige im „Wall Street Journal“ über den ersten IBM-PC lustig machte („Welcome IBM. Seriously“), oder 1984, als Apple in einem Superbowl-Spot zur Einführung des Macintosh-Computers den Konkurrenten IBM als Orwellschen Big Brother darstellte.
Damals tummelten sich die beiden Partner von heute noch auf den gleichen Feldern von PCs und Servern, aber das hat sich spätestens vor drei Jahren geändert, als Apple die Produktion seines Servers XServe einstellte. IBM hatte schon 2004 seine PC- und Notebook-Produktlinien an Lenovo verkauft.
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