Agile Methoden als Treiber für Innovationen

Im Gespräch mit Stephan Klocke, Scrum Master bei der Payback GmbH

von - 06.07.2018
Stephan Klocke
Stephan Klocke: Scrum Master bei der Payback GmbH
(Quelle: Payback )
Scrum, DevOps oder Kanban einführen, und schon ist die Digitalisierung von Geschäftsmodellen und Angeboten ein Kinderspiel? Ganz so einfach läuft es in der Praxis nicht, wie Stephan Klocke erläutert. Er ist als Scrum Master der Payback GmbH in München tätig. Payback setzt bereits seit rund sechs Jahren agile Verfahren ein.
com! professional: Warum nutzt Payback agile Methoden wie Scrum und Kanban?
Stephan Klocke: Unsere Entwickler müssen schnell neue Anforderungen von Kunden oder neue Projekte umsetzen. Das lässt sich nur erreichen, wenn agile Entwicklungs- und Projektmanagement-Methoden verwendet werden. Zu den Vorteilen, die solche Methoden ermöglichen, zählen zudem die hohe Flexibilität, die schnellen Reaktionszeiten und die kurze Time-to-Market.
com! professional: Welche Methoden und Tools setzt Payback ein?
Klocke: Wir verwenden eine Scrum-Version, die wir an unsere Anforderungen angepasst haben. Diese Vorgehensweise ist empfehlenswert, weil jedes Unternehmen andere Anforderungen und Rahmenbedingungen hat. Wichtig ist, agile Methoden wie Scrum und die dazugehörigen Tools regelmäßig zu überprüfen und nötigenfalls Anpassungen vorzunehmen. Außerdem zieht Payback je nach Aufgabenstellung weitere Verfahren he­ran. Dazu zählen Kanban, DevOps, Continuous Delivery und seit Kurzem auch Google Design Sprint. Scrum ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn ein Entwicklungsprojekt in iterativen Schritten durchgeführt wird.
com! professional: Worauf sollten Unter­nehmen achten, die auf Scrum, DevOps und vergleichbare Verfahren umstellen wollen?
Klocke: Solche Methoden können nur dann ihren Nutzen entfalten, wenn eine abteilungsübergreifende Arbeitsweise einführt wird. Alle Beteiligten müssen mitziehen: Kunden, Partner, das Management, die Entwickler und die Vertriebsmitarbeiter. Hilfreich ist, wenn ein Unternehmen flache Hie­rarchien und wenige Abteilungsgrenzen aufweist. Eine Option besteht zudem darin, sich selbst organisierende Teams zu etablieren.
com! professional: Sind somit auch Faktoren wichtig, die nicht im technischen Bereich angesiedelt sind?
Klocke: Letztlich spielt die Frage der Unternehmenskultur eine zentrale Rolle, wenn ein Unternehmen Scrum oder vergleichbare Methoden erfolgreich einsetzen möchte. Gefragt sind Offenheit und Flexibilität, nicht starre Hierarchien und Abteilungen, die wie Silos voneinander abgeschottet sind.
com! professional: Wie wirkt sich der Trend hin zu agilen Ver­fahren auf die Suche nach IT-Fachkräften aus? Unternehmen beklagen ja insbesondere einen Mangel an Software-Spezialisten.
Klocke: Gute Software-Entwickler sind es heutzutage gewohnt, mit neuen, agilen Methoden zu arbeiten. Unternehmen, die solche Verfahren einsetzen, sind daher auch dann im Vorteil, wenn es darum geht, neue Mitarbeiter zu finden.
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