Die schwierige Suche nach einem Hyperscaler
Oracle Cloud
von Konstantin Pfliegl - 20.04.2020
Das US-amerikanische Software- und Hardware-Unternehmen startete im Herbst 206 mit seiner Oracle Cloud. Das Angebot ähnelt dem der anderen Hyperscaler: Virtualisierte Rechneressourcen, ein Container-Dienst für Docker und Kubernetes oder ein Objekt-Speicher.
Oracle betreibt weltweit eine Reihe von Rechenzentren. Wie bei den anderen Hyperscalern teilt Oracle seine Data Center in mehrere Regionen ein, die jeweils über mehrere so genannter Zonen verfügen.
Stärken der Oracle Cloud: Oracle richtet sich mit seinem Cloud-Angebot vorrangig an bestehende Kunden. Gartner lobt die Fortschritte, die Oracle in den vergangenen Jahren gemacht hat. Hinzu kommen positive Bewertungen von Kunden, die auf die Cloud-Plattform des Anbieters setzen.
Schwächen der Oracle Cloud: Die Analysten halt es für unwahrscheinlich, dass Oracle jemals zum Allzweckanbieter werden wird. Dafür sei die Dominanz der Konkurrenz schlicht zu groß. Hinzu kommt, dass Oracle zwar auf Wunsch seiner Kunden vorhandene Dienste weiter optimiert, dafür bliebe aber die Einführung neuer Dienste oft auf der Strecke.
Empfohlene Anwendungsfälle: Das Cloud-Angebot von Oracle eignet sich vor allem für Kunden, die bereits Unternehmens-Software wie Datenbanken von Oracle einsetzen.
Fazit & Ausblick
Manuel Degen von Arthur D. Little bringt es auf den Punkt: „Heutzutage gibt es Cloud-Anbieter, die mehr als 200 Services anbieten. Wer kann da den Überblick behalten?“ Eine generelle Empfehlung für oder gegen einen Hyperscaler kann es an dieser Stelle natürlich nicht geben.
Apropos Übersichtlichkeit: Den Punkt Preise haben wir in diesem Artikel ganz bewusst ausgelassen. Denn ein sinnvoller Vergleich ist kaum möglich - so erfolgt die Abrechnung je nach Anbieter und Dienst nach Sekunden, Minuten, Stunden, Zugriffe oder Datentransfer.
Wie geht man also vor, wenn man sich für einen Cloud-Hyperscaler interessiert? Eine sicherlich vernünftige Herangehensweise an dieses Thema ist zum Start ein Kriterien-Katalog zur Auswahl eines Hyperscalers. Durch die geringen Eintrittshürden für das Aufsetzen kurzfristiger Workloads bietet es sich zudem geradezu an, einen „Proof of Concept“ auf Basis einer spezifischen Hyperscaler-Plattform durchzuführen. „Hierbei sollte man aber immer auch gewisse Lastszenarien und möglicherweise auch geografische Nutzungsszenarien in Betracht ziehen“, ergänzt Oliver Harmel von NTT Germany. Innerhalb der Hyperscaler-Cloud spiele zudem die Automatisierung eine wichtige Rolle, um am Ende die jeweilige Workload mit der richtigen Anzahl an Ressourcen zu betreiben. Harmel empfehle in diesem Zuge auch eine enge Kostenkontrolle, um den Business-Case für die Cloud-Applikation eng im Auge zu behalten.