So spielen Blockchain und KI zusammen

Training für KI-Algorithmen

von - 01.06.2018
Neureal: Das US-amerikanische Start-up will die Blockchain mit Hilfe einer Community und einer verteilten KI-Architektur als Datenquelle für genaue Vorhersagen nutzen.
Einen ähnlichen Ansatz, jedoch aus einer anderen Perspektive, verfolgt VIA Science, das Lösungen für Predictive Maintenance und den Betrieb von Anlagen vor allem auf dem Energiesektor entwickelt.
VIA Science nutzt Blockchain für das Trainieren der KI-Algorithmen, damit sie in den Daten, die von Hunderten von Übertragungsmasten und -kabeln geliefert werden, Muster finden und analysieren.
In der Praxis ergibt sich die Notwendigkeit, diese Algorithmen mit einer sehr großen Menge an Daten zu versorgen, denn: „Wenn sie nicht genug Daten haben, werden sie keine korrekten Vorhersagen machen können”, betont Colin Gounden, der CEO von VIA Science. Diese Aufgabe kann sich laut Gounden im Einzelfall als ziemlich schwierig erweisen – entweder weil viele Unternehmen nicht genug Daten haben oder sie die Daten aus Sicherheitsgründen nicht teilen wollen.
Deshalb setzt VIA Science nun auf die Blockchain-Technologie, um die KI-Algorithmen von den Datenmassen, die an unterschiedlichen Orten gespeichert sind, lernen zu lassen, ohne dass diese Daten zwischen den Orten bewegt und zusammengeführt werden müssten.
Dieser Ansatz erlaube es sogar unterschiedlichen Unternehmen, mit ihren Daten zum Training der KI-Algorithmen beizutragen, sagt Gounden. „So stellen wir sicher, dass Datenintegrität und Datensicherheit sowie Vertraulichkeit in keiner Weise beeinträchtigt werden.“

Genauere Vorhersagen

Auch das Team des US-Start-ups Neureal sieht die Blockchain als Datenquelle für seine branchenübergreifende Plattform. Sie erhöht die Vorhersagegenauigkeit vorausschauender Analysen von Live-Datenflüssen aus Sensoren, Wearables oder Smartphone-Geräten. „Das Zusammenführen all dieser Daten und die permanente Verbesserung der Vorhersagegenauigkeit kann kein Mensch kontinuierlich leisten”, betont Wil Bown, Chief Architect bei Neureal.
Graham Leach
Business Strategy Lead bei SingularityNET
https://singularitynet.io
Foto: Brett Cameron
„Durch Blockchain wollen wir den Austausch KI-geleiteter Produkte und Dienst­leistungen vereinfachen.“
Deshalb will Neureal die Kraft der Community, die über Blockchain aufgrund ihrer Beschaffenheit einfach zu erreichen ist, für die Datenanalyse und die daraus abgeleiteten Vorhersagen nutzen. Das Ergebnis ist eine verteilte KI-Architektur; das System von Neureal nutzt freie Rechenleistung der Community für die Analyse großer Datenmengen. Dabei treten die Plattform-Teilnehmer in einen Wettbewerb um die genauesten Vorhersagen. Um die Gewinner zu belohnen, gibt das Start-up die eigene Kryptowährung Neurons heraus.
Die Blockchain spielt dabei laut Bown eine entscheidende Rolle als Koordinationsplattform zwischen den Akteuren. Zudem schafft sie dank ihrer Eigenschaften wie Transparenz und Unveränderlichkeit der Daten auch das Vertrauen in das System. „Das, wofür ein Data Scientist Monate braucht, wollen wir in wenigen Tagen zur Verfügung stellen, weil unsere Technologie einen direkten Zugang zu Live-Daten ermöglicht.”
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