Metro & GAMB
Metro – Blockchain als Archiv
Konventionelle Technologien für die gesetzeskonforme und revisionssichere Speicherung von Unternehmensdaten – zum Beispiel Kassenumsätzen – sind teuer und dabei relativ unflexibel.
Die bislang eingesetzten sogenannten WORM-Speicher (Write Once, Read Many) lassen sich einmalig bis zu ihrer Kapazitätsgrenze beschreiben, aber nicht löschen. Zwar kann man diese Daten wiederholt auslesen, allerdings schrecken viele Unternehmen davor zurück, die häufig proprietären Systeme für Datenanalysen zu nutzen. Dabei würden sie nur zu gern ihren Datenschatz heben.
Der Metro-Konzern arbeitet, zusammen mit dem Hamburger IT-Unternehmen Deepshore, an einer auf der Blockchain basierenden Alternative. Sie soll eine gesetzeskonforme und revisionssichere Speicherung der Kassendaten ermöglichen, aber gleichzeitig die Analyse dieser Daten erlauben und sicherstellen, dass die Daten dabei unveränderbar bleiben.
Auf diese Weise sollen sich zum Beispiel die zahlreichen Rohdaten, die an den Kassen des Metro-Konzerns anfallen, nun umfassend analysieren lassen.
GAMB – Marktplatz
Die Global Alliance of Merchants on the Blockchain, kurz GAMB, soll als Marktplatz in den Wettbewerb mit Amazon, Ebay oder Zalando treten. Die Idee dahinter: Viele Händler wünschen sich einen Online-Marktplatz, dessen Regeln sie selbst bestimmen können. Das Konzept von GAMB: Über eine
öffentliche Blockchain werden Smart Contracts abgelegt und gesichert. In diesen Verträgen definieren die teilnehmenden Händler die Strukturen, Richtlinien und das Preismodell des Marktplatzes.
Der in der Cloud gehostete Marktplatz wird für alle Händler offen und alle gängigen Shopsysteme werden kompatibel sein. Nächstes Frühjahr soll die offene Beta-Version stehen, Ende 2019 soll der Marktplatz dann livegehen. Angedacht ist, das Projekt später einer unabhängigen Stiftung zu übergeben.
Weitere Blockchain-Projekte im Überblick (Auswahl) |
Projekt |
Beschreibung |
Alissia |
Plattform für Musik-Streaming auf der Basis von Künstlicher Intelligenz und Blockchain |
Bitwala |
Girokonto auf Blockchain-Basis sowie bitcoinfähige Debitkarte |
Doichain |
Nachweisbares Double Opt-in für Newsletter-Versender |
Maecenas |
Blockchainbasierte Kunstauktionen, bei denen sich mit den Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum Anteile an Kunstwerken erwerben lassen |
Neufund |
Plattform für Unternehmensbeteiligungen |
R3 |
Die Open-Source-Plattform ermöglicht Smart Contracts zum Abbilden von Finanztransaktionen |
Setl |
Blockchain-Plattform, mit der sich zum Beispiel Sicherheiten, Investmentfonds und Beteiligungskapital tauschen lassen |
Ujo |
Datenbank, in der Musiker ihre Verwertungsrechte (Preise) hinterlegen, sodass Ausschüttungen automatisch erfolgen |
Utrust |
Payment-Lösung, über die Händler jede beliebige Kryptowährung akzeptieren |
Wirecard Supply Chain Plattform |
Digitalisierung von Lieferketten, bei der die Prozesse zwischen Produzenten, Spediteuren oder Händlern über Smart Contracts in einer Blockchain geregelt werden |