So funktioniert UEFI

UEFI steckt bereits in jedem PC

von - 27.06.2013
Netzwerkverbindung ohne Windows: Treiber für wichtige Hardware – etwa die Netzwerkkarte – sind bereits in UEFI integriert
Netzwerkverbindung ohne Windows: Treiber für wichtige Hardware – etwa die Netzwerkkarte – sind bereits in UEFI integriert
Seit mindestens einem Jahr werden PCs und Notebooks mit UEFI statt mit BIOS ausgeliefert. Ob in Ihrem PC bereits UEFI steckt, können Sie nur herausfinden, indem Sie das BIOS einfach mal aufrufen und dort nach einer Option „UEFI“ suchen.

Was genau ist das Besondere an UEFI?

UEFI ist eigentlich ein Mini-Betriebssystem. Neben der grafischen Oberfläche hat UEFI zum Beispiel auch eine Kommandozeile.
GPT oder MBR: Bei der Installation des ersten Betriebssystems legen Sie fest, ob die Festplatte Ihres UEFI-PCs mit GPT (GUID Partition Table) partitioniert wird oder ob sie das herkömmliche Partitionsschema erhält
GPT oder MBR: Bei der Installation des ersten Betriebssystems legen Sie fest, ob die Festplatte Ihres UEFI-PCs mit GPT (GUID Partition Table) partitioniert wird oder ob sie das herkömmliche Partitionsschema erhält. Ein späterer Wechsel ist nicht ohne Datenverlust möglich
Außerdem enthält UEFI bereits die wichtigsten Treiber, die für den Grundbetrieb eines PCs notwendig sind. Dazu gehören etwa Treiber für die Maus, für die Grafikkarte und für die Netzwerkkarte. Dadurch ist es möglich, ein UEFI-Update ohne installiertes Betriebssystem durchzuführen oder über das Netzwerk zu booten.
Die wichtigste Neuerung gegenüber dem BIOS ist aber, dass die Festplatte anders partitioniert wird als früher. Bei UEFI-PCs werden Festplatten nach dem GTP-Partitionsschema eingeteilt.

Was sind GPT-Partitionen?

Der augenfälligste Unterschied zum herkömmlichen MBR-Partitionsschema ist wohl, dass bei GPT bis zu 128 primäre Partitionen möglich sind. Früher war die Zahl der primären Partitionen auf vier beschränkt.
Außerdem unterstützt GPT große Festplatten mit 3 TByte Speicherplatz und mehr, die heute in PCs üblich sind. Das MBR-Schema kann nur 2,2 TByte einer Festplatte ansprechen.
Weitere Unterschiede zwischen GPT und MBR zeigt der Kasten rechts. Er macht auch deutlich, dass ein PC mit UEFI nicht zwangsläufig das GPT-Partitionsschema verwenden muss.

GPT ist nützlich, aber kein Muss

Wie die Festplatte formatiert wird, entscheidet sich bei einem PC mit UEFI während der Installation des ersten Betriebssystems. Ein Betriebssystem – vorausgesetzt natürlich, es unterstützt UEFI grundsätzlich – lässt sich im UEFI-Modus installieren oder herkömmlich. Wenn Sie bei der Installation den UEFI-Modus wählen, dann erhält die Festplatte automatisch das GPT-Partitionsschema.
Betriebssystem starten: Auf UEFI-PCs starten Sie die installierten Betriebssysteme direkt über den Boot-Manager von UEFI
Betriebssystem starten: Auf UEFI-PCs starten Sie die installierten Betriebssysteme direkt über den Boot-Manager von UEFI
Im anderen Fall wird die Festplatte herkömmlich partitioniert. Auch ein PC mit UEFI ließe sich also betreiben wie ein ganz normaler BIOS-PC.
Der Artikel „So geht's: UEFI und Multi-Boot“ beschreibt die Auswirkungen auf ein Multi-Boot-System, wenn die Festplatte in GPT-Partitionen eingeteilt ist.

Hat UEFI auch Nachteile?

Nicht alle Betriebssysteme unterstützen UEFI in vollem Umfang. Besonders kritisch kann das bei Rescue-Systemen und Live-CDs sein. Unter Umständen möchten Sie Ihre Daten retten – und das von Ihnen gewählte Rescue-System kann GPT-Partitionen nicht lesen. Manche Live-CDs kommen unabhängig vom Partitionsschema grundsätzlich nicht klar mit UEFI.
Der Artikel „UEFI-PCs und Live-Systeme“ zeigt, welche Probleme mit Live-CDs auftreten können — und wie Sie lösen.
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