Das RAW-JPEG-Dilemma
RAW erlaubt nachträglichen Weißabgleich
von Mark Lubkowitz - 05.01.2014
Das Umgebungslicht entscheidet, wie die Farbe einer Oberfläche wirkt. Bei Kerzenschein sind weiße Flächen eher rötlich, bei Blitzlicht hingegen bläulich. Um solche Farbverfälschungen zu vermeiden, führt die Digitalkamera entweder einen automatischen Weißabgleich durch oder Sie stellen an der Kamera manuell ein, welches Umgebungslicht herrscht.
Nachträglicher Weißabgleich: Programme wie Rawtherapee ermöglichen einen nachträglichen Weißabgleich. Das funktioniert aber nur mit Bildern im RAW-Format
Speichern Sie Ihre Bilder hingegen im RAW-Format, dann wird der von Ihnen festgelegte oder von der Kamera automatisch ermittelte Wert für den Weißabgleich zwar in der Datei als Information gespeichert, aber nicht auf das Bild angewendet. Die Originalaufnahme bleibt also erhalten.
Wenn Sie das Bild dann in Adobe Lightroom (120 Euro) oder Raw Therapee entwickeln, können Sie den Weißabgleich auf Basis der hinterlegten Informationen durchführen; das wäre dann die Option „Wie Aufnahme“.
Natürlich lassen sich beim Weißabgleich auch andere Vorgaben wie „Sonnenlicht“ oder „Wolkig“ wählen. Alternativ nimmt etwa Lightroom auch einen automatischen Weißabgleich für Sie vor oder Sie stellen den Weißabgleich von Hand mit dem entsprechenden Schieberegler ein.
Wenn Sie Ihre Aufnahmen also im RAW-Format speichern, dann verhindern Sie Farbverfälschungen. Es stört aber nicht, wenn Sie bei der Aufnahme schon einen automatischen Weißabgleich vornehmen lassen. So steht die Information später bei Bedarf zur Verfügung.