Das RAW-JPEG-Dilemma

RAW speichert viel mehr Details als JPEG

von - 05.01.2014
Es gibt aber noch weitere Eigenschaften des JPEG-Formats, die gegen dessen Verwendung und für das RAW-Format sprechen.
Artefakte: Das JPEG-Format speichert Bilder verlustbehaftet, es gehen also Bildinformationen verloren. Bei starker Komprimierung bilden sich Artefakte, wie hier bei den Wolken
Artefakte: Das JPEG-Format speichert Bilder verlustbehaftet, es gehen also Bildinformationen verloren. Bei starker Komprimierung bilden sich Artefakte, wie hier bei den Wolken
So ist RAW ein verlustfreies Format. Das heißt, dass sämtliche Daten, die der Chip der Digitalkamera aufgezeichnet hat, unverändert und unkomprimiert in die RAW-Datei geschrieben werden. Das in einer RAW-Datei gespeicherte Bild entspricht also exakt der von Ihnen gemachten Aufnahme.
JPEG ist hingegen ein verlustbehaftetes Dateiformat. Es zielt ausdrücklich darauf ab, Bildinformationen zu eliminieren, um die Dateigröße zu verringern. Eine der Maßnahmen ist dabei die bereits erwähnte Reduktion auf höchstens 16,7 Millionen Farbstufen je Pixel.
Außerdem speichert JPEG ein Bild nicht Pixel für Pixel. Stattdessen fasst JPEG mehrere benachbarte Pixel zusammen, in Einheiten von 8 x 8 Pixeln, und errechnet aus den Pixeln mehrere Durchschnittswerte. Je gröber die Berechnungen sind, desto kleiner wird die Datei, aber desto schlechter ist auch die Bildqualität. Sehr stark komprimierte Bilder sind an der Artefaktbildung zu erkennen.
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Nachträglicher Weißabgleich bei RAW
Nachträglicher Weißabgleich bei JPEG

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Das RAW-JPEG-Dilemma

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Bevor die Digitalkamera das Bild aber überhaupt als JPEG speichert, nimmt sie bereits eine Entwicklung der Bilder vor. Dabei wird die Farbbalance justiert, ein Weißabgleich durchgeführt, in der Regel die Sättigung angehoben, der Kontrast verändert, nachgeschärft und aufgehellt. Bei vielen digitalen Kompaktkameras wird sogar automatisch eine Objektivkorrektur vorgenommen, um Verzeichnungen durch Weitwinkel oder Vignettierung zu entfernen.
Welche Entwicklungsmaßnahmen die Kamera vornimmt, und vor allem in welchem Umfang, das hängt einzig und allein davon ab, welche Vorgaben ein Techniker bei der Programmierung der Kamera festgelegt hat. Dafür kann die als JPEG gespeicherte Aufnahme in der Regel ohne Nachbearbeitung direkt als Foto ausgedruckt werden.
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