Big Data treibt die Digitalisierung voran

Big Data im Gesundheitswesen

von - 04.05.2018
Die DHL-Studie „The Future of Life Sciences and Healthcare Logistics“ untersuchte die Bedeutung digitaler Technologien für das Gesundheitswesen. Ergebnis: Big Data gibt Gesundheitsanbietern eine bessere Informationsgrundlage für operative Entscheidungen, indem alle Mitglieder eines Gesundheitssystems vernetzt und Daten zusammenführt werden. Das ermöglicht eine bessere Bedarfsplanung und hilft, Logistik und Lieferketten kostengünstiger und effizienter zu machen.
Technologien auf Basis des Internets der Dinge (Internet of Things, IoT), die in Zukunft eine wesentliche Grundlage für Big Data darstellen werden, sorgen für eine größere Transparenz und Vernetzung entlang der Lieferkette bei gleichzeitig besserer Kontrolle der Vorratsbestände. Außerdem erhofft sich die Branche, dass die stärkere Verknüpfung von physischen Produkten und Daten helfen wird, Diebstahl und Fälschungen zu bekämpfen.
Mario Zillmann
Mario Zillmann
Partner bei Lünendonk & Hossenfelder
www.luenendonk.de
Foto: Lünendonk & Hossenfelder
„Die Automotive-Industrie setzt bereits sehr stark auf die Analyse von kundenbezogenen Daten.“

Big Data rund ums Auto

Die Automobilhersteller in Deutschland haben erkannt, dass sie für ihre Kunden künftig stärker digitale Serviceleistungen rund ums vernetzte Fahren entwickeln müssen, wie die Studie „Neue Geschäftsmodelle der Automobilindustrie“ der Managementberatung Horváth & Partners ergab. Bislang versäumen die Autohersteller es aber, solche Datendienste selbst anzubieten, während Technologieunternehmen und Start-ups gezielt darauf setzen.
Die Autobranche in Deutschland steht deshalb unter Zugzwang, besagt auch die Lünendonk-Analyse „Status quo der digitalen Transformation in der Automobilindustrie“. „Fast allen OEMs geht es darum, mit Hilfe digitaler Mehrwertservices Kunden zu halten, neue Kundengruppen zu erschließen sowie künftige Erlöse und ihre Wettbewerbsfähigkeit abzusichern. Zu diesem Zweck setzt die Automo­tive-Industrie bereits sehr stark auf die Analyse von kundenbezogenen Daten“, kommentiert Mario Zillmann, Partner der Lünendonk & Hossenfelder GmbH, die Entwicklung.
Ähnlich sieht dies die Untersuchung „Automotive Manager 2017“ von Oliver Wyman: Für die Autobranche ist Big Data demnach einer der Schlüsseltrends für die Zukunft, so die Studie. Sie schätzt, dass Erfassung, Analyse und Übermittlung von Daten, die während der Fahrt gewonnen werden, für Autokonzerne zu einer zusätzlichen Einnahmequelle von 500 bis 1000 Euro pro Auto werden könnte. Um diesen Umsatz zu heben, müssten sich die Hersteller jedoch entsprechend aufstellen. Denn im Hintergrund lauerten junge, agile, auf Big Data spezialisierte Unternehmen, um den Etablierten dieses Geschäft streitig zu machen.

Für Groß und Klein

Plant ein Unternehmen die Nutzung von Big Data, sollte es darauf achten, dass das Projekt zur eigenen Branche, aber auch zur Größe des Unternehmens passt. Der Digitalverband Bitkom hat untersucht, wie verbreitet Big-Data-Analysen in deutschen Unternehmen sind. Demnach sagten 62 Prozent der Unternehmen mit 500 bis 1999 Mitarbeitern, dass sie bereits Big-Data-Lösungen einsetzen. 2016 waren das erst 44 Prozent. Bei Unternehmen mit mehr als 2000 Mitarbeitern belief sich diese Zahl 2017 auf 61 Prozent gegenüber 60 Prozent im Jahr 2016.
Allein bei den Unternehmen mit 100 bis 499 Mitarbeitern hat die Verbreitung der Big-Data-Anwendungen abgenommen: von 32 Prozent 2016 auf 30 Prozent 2017.
Trotzdem resümiert Axel Pols, Geschäftsführer von Bitkom Research: „Big Data ist längst nicht mehr nur etwas für Big Companies. Entscheidungen im Unternehmen auf Grund­lage von Erkenntnissen aus einer großen Menge von Daten zu treffen, wird auch für kleinere Unternehmen immer inte­ressanter“.
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