Mac mini (2018) im Praxis-Check

Licht und Schatten bei der Lautstärke

von - 07.02.2019
Den alten Mac mini konnte man mit zwei Festplatten bestellen; das aktuelle Modell gibt es nur noch mit SSD-Speichern. Dadurch wird im Innern sehr viel Platz frei, der sich komplett dem thermischen Design verschreibt. Deshalb interessierte uns vor allem die Geräuschentwicklung. Dazu haben wir zwei Modelle verglichen: das kleinste Modell mit seinem sparsamen i3-Prozessor und den größten Prozessor mit 3,2 GHz Intel Core i7 mit sechs Kernen.

Im normalen Betrieb (Office, Layout, Bildverarbeitung etc.) sind beide Modelle unhörbar leise, selbst wenn sie nur eine Armlänge entfernt auf dem Schreibtisch stehen. Das ist der Zustand, den man von einem Mac erwartet, und die beiden Rechenzwerge enttäuschen nicht.

Wenn alle Kerne künstlich bis zum Anschlag belastet werden, gibt es Unterschiede. Das kleine Modell mit dem i3-Prozessor blieb unhörbar, selbst nachdem wir die CPU eine geschlagene Stunde lang mit 100 Prozent Leistung betrieben haben. Nur die Abluft auf der Rückseite wurde wärmer.

Beim großen Modell erhielten wir gemischte Resultate. Unter voller Last liefen die Lüfter bereits nach einer Minute an und gingen ruhig, aber eben gut hörbar ihrer Arbeit nach. Hingegen wurde ein rechenintensiver Video-Export aus Final Cut Pro zur vollsten Zufriedenheit erledigt, während die Lüfter deutlich leiser blieben als bei der künstlichen Belastung aller Kerne.

Sicherheit

Alle Modelle sind mit Apples T2-Chip ausgestattet. Er kümmert sich um die Ver- und Entschlüsselung sämtlicher Prozesse und der SSDs, ohne dass es dabei zu Leistungseinbussen kommt. Außerdem überwacht er lückenlos den kompletten Startvorgang und führt diesen nur fort, wenn die Software von Apple signiert worden ist. Kurz, dieses Gerät eignet sich auch für die Verarbeitung und Speicherung sensibler Informationen.

Tempo

Bei der reinen Rechenleistung gibt es die theoretischen und die praktischen Werte. Wir haben den großen Mac mini gegen einen High-End-iMac mit i7-Prozessor bei 4 GHz antreten lassen. Das war einmal das beste Pferd im Stall - vor etwas mehr als vier Jahren. Mit GeekBench 4 gemessen, ergaben sich folgende Unterschiede:
  • Mac mini 2018: 5.656 (Single-Core) respektive 24.270 (Multi-Core)
  • iMac late 2014: 4.814 (Single-Core) respektive 16.385 (Multi-Core)
Mac mini Leistung
Vor allem bei den Multi-Core-Messungen kann der neue Prozessor im Mac mini punkten.
(Quelle: com! professional)
Auf dem Papier sind die Unterschiede bei der Single-Core-Messung in Geekbench recht klein, das neue Intel-Chipset im Mac Mini kann dagegen mit seinen sechs Kernen bei zwölf Threads im Multi-Core-Bereich punkten und sich deutlich von dem älteren Quadcore absetzen. Noch größer Fallen die Unterschiede im praktischen Einsatz aus. In Final Cut Pro exportierten wir einen 30 Minuten langen 4K-Film mit 60 FPS unter Verwendung von HEVC. Der alte iMac benötigte dazu fast genau 24 Stunden; der neue Mac mini bewältigte die Aufgabe in weniger als 2 Stunden.
Die SSDs im Mac mini überzeugen ebenfalls. Mit einer Lese- und Schreibrate von jeweils über 2,5 GByte pro Sekunde arbeitet das Laufwerk rasend schnell. Hier ist jedoch ein markanter Unterschied zum kleinsten Mac mini mit 128 GByte SSD auszumachen, dessen Speicher mit etwa 758 MByte schreibt und mit knapp 1,4 GByte liest. In der Praxis dürfte das in den meisten Einsatzszenarien keine große Rolle spielen.
Verwandte Themen