Trojaner und Würmer jagen

Viren erkennen

von - 13.06.2012
Klassische Viren, die wahllos Daten löschen, sind selten geworden. Stattdessen setzen die Kriminellen auf Trojaner und Rootkits, die vor allem nicht auffallen und keine Gegenmaßnahmen provozieren sollen. Wichtiger geworden sind auch Würmer, die sich über Lücken in Windows und beliebten Anwendungen verbreiten.

Trojaner

Trojaner sind mittlerweile die bei Weitem häufigste Schädlingsart. Der Begriff steht eigentlich für vermeintlich harmlose Programme, die jedoch eine verborgene Schadkomponente enthalten.
Erheblich verbreiteter ist der Begriff aber als Bezeichnung für alle geheimen Schädlinge, die den Benutzer ausspionieren, Hintertüren auf PCs öffnen, im Hintergrund Spam versenden oder an Großangriffen auf Server im Internet teilnehmen. Letzteres wird als Distributed Denial of Service (DDoS oder kürzer DoS) bezeichnet.
Anders als klassische Viren sollen Trojaner meist Geld einbringen. Laut einer Studie von Dmitry Samosseiko von Sophos Labs Canada verdienen Spammer bis zu 180.000 Dollar im Jahr — von zu Hause aus und meist mit Hilfe gigantischer Bot-Netze. Bot-Netze bestehen aus zahllosen mit Trojanern verseuchten PCs, die zentral gesteuert werden.
Das beste Tool zum Aufspüren und Entfernen von Trojanern ist Malwarebytes Anti-Malware. Wie Sie das Tool zum Reinigen Ihres PCs einsetzen, lesen Sie im Abschnitt „Anti-Malware“ .

Rootkits

Rootkits sind vergleichbar mit Trojanern, machen sich aber mit speziellen Tricks praktisch komplett unsichtbar. Dazu verwenden sie meist eigene Systemtreiber oder sie manipulieren den Windows-Kernel, so dass sie weder im Task-Manager noch im Windows-Explorer auftauchen. Aufzuspüren und zu entfernen sind sie nicht von üblichen Virenscannern, sondern nur von Spezial-Tools wie dem kostenlosen Sophos Anti-Rootkit. Wie Sie das Tool einsetzen, lesen Sie im Abschnitt „Anti-Rootkit“ .
In letzter Zeit sind außerdem Bootkits aufgetaucht. Bootkits sind neuartige Rootkits, die sich im Master Boot Record verankern und so noch vor Windows starten. Das Betriebssystem und darin installierte Sicherheits-Tools haben deshalb keine Chance dagegen.

Würmer

Anfang 2009 bewies Conficker, dass die Zeit der Windows-Würmer noch lange nicht vorbei ist. Innerhalb kürzester Zeit infizierte er mehrere Millionen PCs über eine Windows-Lücke. Seit Monaten hatte es dafür schon einen Patch von Microsoft gegeben, doch den hatten viele Anwender nicht installiert. Würmer wie Stuxnet, Duqu und Flame sorgen 2012 für Schlagzeilen. Dabei handelt es sich allerdings um spezialisierte Schadsoftware, wegen denen sich Privatanwender kaum Sorgen machen müssen. Andere Würmer verbreiten sich bevorzugt über Instant-Messaging-Programme oder über soziale Netzwerke wie Facebook oder My Space.
Der beste Schutz gegen Würmer ist ein aktualisiertes Betriebssystem. Aktivieren Sie deshalb unbedingt die automatischen Updates für Windows. Unter XP rufen Sie dazu „Start, Systemsteuerung, Sicherheitscenter“ auf und klicken auf „Automatische Updates“. Wählen Sie dann eine der oberen drei Optionen aus. com! empfiehlt „Benachrichtigen, aber nicht automatisch herunterladen und installieren“. So kontrollieren Sie den Zeitpunkt des Downloads und die Installation der Patches.
Analog rufen Sie unter Vista „Start, Systemsteuerung, Sicherheit“ auf und klicken auf „Automatische Updates ein- oder ausschalten“. Wählen Sie nun die Option „Nach Updates suchen, aber Zeitpunkt zum Herunterladen und Installieren manuell festlegen“ aus.
Unter Windows 7 lauten die Einstellungen fast identisch. Zum Aufspüren von Würmern, die sich bereits auf dem PC befinden, eignet sich ein kostenloser Virenscanner Avast! Free Antivirus.
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