Microsoft verärgert KMUs mit Windows 10

100 bis 150 Beschwerden in wenigen Tagen

von - 10.12.2015
Vitodata entwickelt vitomed, eine Applikation für Patientendaten. Ärzte können damit unter anderem Messergebnisse von Ultraschalls oder Labortests zentral sammeln und analysieren. Vitodata ist aktueller Microsoft Partner des Jahres im Bereich "Mobility" und ebenfalls betroffen. "100 bis 150 Kunden haben sich seit dem November-Update gemeldet", sagt Markus Bont, Produktmanager bei Vitodata.
Markus Bont von Vitodata
Erhöhter Aufwand: Hunderte Kunden von Markus Bont beziehungsweise Vitodata beschwerten sich alleine in den letzten Tagen über die Updates.
Bont: "Mehr tun als ihnen zu sagen, sie sollen die Updates durchführen, können wir nicht. Bei einigen haben wir auch die alten Windows-Versionen wieder aufgespielt, weil gar nichts mehr ging. Natürlich verstehe ich, dass Microsoft alte Softwareversionen nicht mehr aktuell halten will, bei uns ist das genau gleich. Aber dass dann die Kunden quasi gezwungen werden zu wechseln, kann nicht sein."
Markus Bont hat bei Microsoft einen persönlichen Ansprechpartner, doch viel genützt hat ihm das nicht. "Microsoft sagt, die Situation tue ihnen leid. Sie könnten aber nichts daran ändern, weil dies eine globale Strategie sei, bei der man davon ausging, dass Geschäftskunden ein Domain-Netzwerk hätten."
Um die Situation zu verbessern, habe Microsoft nur anbieten können, "in den nächsten Tagen" Tools zur Verfügung zu stellen. Eine Lösung, die weder Bont noch seine Kunden glücklich macht. "Die Kunden rufen uns an weil sie nicht weiterwissen. Sie werden gezwungen, ein Update zu machen, um ihre Systeme am Laufen zu lassen, die mit Windows 7 oder 8 noch problemlos einige Jahre funktioniert hätten."
Die Presseabteilung von Microsoft sagte auf Anfrage, über das Problem nicht informiert zu sein. Sie empfiehlt, die neusten Updates zu installieren.
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