Data Security

Ein Viertel der KMUs verschlüsselt seine Daten nicht

von - 27.02.2018
Verschlüsselung
Foto: Ruslan Grumble / shutterstock.com
Über ein Viertel der deutschen KMUs verzichtet auf die Verschlüsselung seiner Daten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des BMWi. Als ein entscheidendes Hemmnis gaben 56 Prozent Kompetenzmängel an.
Verschlüsselungstechniken kommen besonders in kleinen- und mittelständischen Unternehmen (KMUs) nur teilweise zum Einsatz. Dies ergab nun eine Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) [PDF].
Anteil der KMUs, die auf Verschlüsselung setzen
Jeweils über 70 Prozent der KMUs setzten bei der Kommunikation sowie den gespeicherten Daten auf Verschlüsselung.
(Quelle: Goldmedia )
Das Bewusstsein für die Bedeutung von Verschlüsselung im Unternehmen besteht zwar bei 94 Prozent der Befragten. Über die Hälfte (56 Prozent) gab jedoch an, dass eine Umsetzung aufgrund mangelnder Kompetenz in der Fachabteilung schwierig sei. Dennoch bestätigte drei Viertel, auf eine entsprechende Lösung zu setzen. Rund 25 Prozent verzichten allerdings demzufolge gänzlich auf Datenverschlüsselung.
Als Motivation, etwa Lösungen für die Kommunikationsverschlüsselung zu implementieren, führten 44,6 Prozent der KMUs an, sich gegenüber Wettbewerbern differenzieren zu wollen. Den Anforderungen der Branche wollen 40,6 Prozent Genüge tun, 38,6 Prozent hingegen den Kundenansprüchen. Bei 37,6 Prozent spielen regulatorische Bestimmungen eine Rolle und 21,8 Prozent gaben an, dass es bereits einen Sicherheitsvorfall in ihrem Unternehmen gegeben habe.

Technische Anforderungen hemmen

Hemmnisse für den Einsatz von Verschlüsselungslösungen
Für KMUs gibt es viele Hemmnise, die bisher gegen die Implementierung einer Verschlüsselungstechnik gesprochen haben.
(Quelle: Goldmedia )
In der Studie eruiert wurden auch verschiedene Herausforderungen, denen sich KMUs bei der Implementierung von Verschlüsselungs-Techniken stellen mussten: Demnach attestierten 64 Prozent die hohen technischen Anforderungen als größtes Hemmnis. Schwierigkeiten bei der Verwaltung von Zertifikaten und Zugangsdaten (52 Prozent) sowie der hohe finanzielle Aufwand für Implementierung und Betrieb (55 Prozent) halten viele Unternehmen ebenfalls davon ab, auf Verschlüsselung zu setzten. An mangelndem Komfort beziehungsweise Einbußen in der Produktivität hätten hingegen nur wenige zu leiden.
Unternehmen, die bisher gänzlich auf Verschlüsselung verzichten, gaben als Grund fehlende Netzwerkeffekte beziehungsweise Voraussetzungen bei Kommunikationspartner (69 Prozent) sowie geringe Anwenderkenntnisse und hohen Schulungsbedarf (62 Prozent) an.
Für die Studie wurden 212 Datensätze ausgewertet, wobei davon 140 Antworten von Unternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern stammen. Außerdem hinzugenommen wurden 25 Experteninterviews mit Anwendern und Herstellern von Verschlüsselungslösungen.

Kompass zur IT-Verschlüsselung

Deutschland hat sich schon seit längerem auf die Fahne geschrieben, "Verschlüsselungsstandort Nr. 1" werden zu wollen. Das Beratungsinstitut Goldmedia, welches auch die Studie des BMWi erstellt hat, veröffentlicht darum zusätzlich einen "Kompass zur IT-Verschlüsselung" [PDF]. Dieser soll Unternehmen einen Leitfaden zur Implementierung von Verschlüsselungstechniken an die Hand geben.
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