Rückkehr zu Gnome
Canonical stampft Unity und Ubuntu Phone ein
von
Stefan
Bordel - 06.04.2017

Foto: Canonical
Canonical zieht die Notbremse und stellt die Entwicklung des kontrovers diskutierten Unity-Desktops ein. Damit enden auch die Arbeiten am mobilen Linux-System Ubuntu Phone.

Unity-Desktop: Die Eigenentwicklung wird in der Ubuntu-Version 18.04 LTS durch Gnome ersetzt.
(Quelle: Canonical )
Shuttleworth begründet die Entscheidung damit, dass die einzelnen Projekte nicht den erhofften Zuspruch der Nutzerschaft erhalten hatten. So wurde die Einführung einer eigenen Desktop-Umgebung von vielen Linux-Usern nicht als Innovation, sondern viel mehr als ein weiterer Fragmentierungsprozess wahrgenommen. Außerdem seien die Lösungen von der Industrie weitgehend ignoriert worden. Ein Blick auf die geringe Anzahl an erhältlichen Geräten mit Ubuntu Phone / Touch spricht Bände.
Das BQ Aquaris E4.5 war eines der wenigen Smartphones mit Ubuntu Phone am Markt.
Das Ende von Unity bedeutet aber noch lange nicht, dass es mit Ubuntu nicht weiter vorangehe. Vielmehr wolle sich Canonical künftig auf die Entwicklung des Desktop-Betriebssystems sowie auf das profitable Geschäft mit Server-Systemen, VMs, Cloud-Infrastruktur und dem IoT fokussieren.
Android und iOS bestimmen den Markt
Nachdem Blackberry OS, Firefox OS und Windows Phone allesamt eingestellt wurden beziehungsweise bis zur Bedeutungslosigkeit schrumpften, verlässt mit Ubuntu Phone / Touch ein weiterer Wettbewerber den Markt von mobilen Betriebssystemen. An Android und iOS führt nun im Mobile Computing praktisch kein Weg mehr vorbei, was sich auch deutlich an den Nutzungszahlen äußert. So gelang es Googles Open-Source-OS im vergangenen Monat erstmals, Windows in der StatSounter-Statistik als meistgenutztes System im Internet zu verdrängen.