Für kleine Unternehmen und Selbst­stän­di­ge

BSI-Leitfaden zur sicheren Nutzung von Ubuntu

von - 02.08.2018
Ubuntu-Tasse neben Notebook
Foto: J.D. Canchila / Shutterstock.com
Wie eine sichere Nutzung des Open-Source-Betriebssystems Ubuntu im professionellen Gebrauch zu gewährleisten ist, zeigt das BSI in einem kompakten Leitfaden. Das PDF steht gratis und barrierefrei zum Download bereit.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) will kleinen Unternehmen und Selbständigen bei der sicheren Einrichtung und Nutzung von Ubuntu zur Seite stehen. Hierzu haben die Sicherheitsexperten einen kompakten Leitfaden als PDF zusammengestellt, der auf sechs Seiten alle grundlegenden Informationen für Linux-Einsteiger bereithält. Das Dokument ist kostenlos und ohne Anmeldung auf der Webseite des BSI verfügbar.
Der Leitfaden behandelt Themen wie die Hardware-Auswahl im Vorfeld, die Konfiguration des Systems sowie Ratschläge für den laufenden Betrieb. So empfiehlt das BSI etwa speziell beim Einsatz von Ubuntu auf mobilen Notebooks eine Verschlüsselung des Home-Verzeichnisses. Dadurch könne im Falle eines Diebstahls die Sicherheit der dort gespeicherten Datensätze gewährleistet werden.

Ubuntu: Antivirus und Firewall sind nicht erforderlich

Die Installation einer Antiviren-Software sei unter Ubuntu hingegen nicht notwendig. Wer seine Software lediglich aus den offiziellen Repositories bezieht, läuft in Anbetracht der aktuellen Bedrohungslage nicht Gefahr, Opfer von Schadsoftware zu werden. Denn auch im Jahr 2018 wird noch immer die meiste Malware für Windows-Systeme programmiert.
Auch auf eine Software-basierte Firewall können Nutzer unter Ubuntu zumeist verzichten, da das OS von Haus aus keine Ports nach außen bietet, die für Angriffe genutzt werden könnten. Wer hingegen auf Tools angewiesen sei, die nach außen kommunizieren, könne auf das Firewall-Werkzeug Firestarter zurückgreifen, das im Ubuntu Software-Center verfügbar ist.
Allerdings ist auch der Einsatz von Linux nur dann sicher, wenn stets alle Software-Updates installiert sind. Unter Ubuntu geschieht dies in der Regel zentral und automatisiert über den Update Manager. Um häufige Systemaktualisierungen zu vermeiden, empfiehlt das BSI professionellen Nutzern den Einsatz einer LTS-Variante mit Langzeitunterstützung von fünf Jahren. Die aktuellste LTS-Version von Ubuntu trägt die Versionsnummer 18.04.1.
Daneben raten die Experten dazu, die integrierte Backup-Funktion in Ubuntu zu nutzen, um Daten regelmäßig auf anderen Speicherplätzen oder in der Cloud abzusichern. Das sichere Löschen von kritischen Datensätzen wird ebenfalls in dem Ratgeber thematisiert.

BSI-Leitfaden: Gut aber knapp

Insgesamt macht der Leitfaden einen ordentlichen Eindruck, allerdings hätte die Ausarbeitung der Sicherheitsspezialisten des BSI ruhig etwas detaillierter ausfallen dürfen. So wären weitere Ratschläge zum Härten des Betriebssystems wünschenswert gewesen, wie etwa die Deinstallation nicht benötigter Software-Pakete.
Weshalb für das sichere Surfen im Netz auf den Browser Google Chrome verwiesen wird, wobei Mozilla Firefox in Ubuntu ohnehin vorinstalliert zur Verfügung steht, wirft ebenfalls Fragen auf.
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