Bilanz

Deutsche Telekom übertrifft Erwartungen

Telekom-Chef Tim Höttges
Foto: Deutsche Telekom
Vor allem dank der starken US-Tochter T-Mobile kann die Deutsche Telekom auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken.
Die Deutsche Telekom ist 2021 deutlich gewachsen und hat die eigenen Ziele übertroffen. Dabei profitiert der Konzern weiter von seiner amerikanischen Tochter T-Mobile US. Für das laufende Jahr will Telekom-Chef Tim Höttges erneut die Messlatte ein Stück weiter nach oben setzen.
Der Umsatz stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um 7,7 Prozent auf 108,8 Milliarden Euro, wie das Dax-Unternehmen mitteilte. Zwei Drittel davon machen die Bonner in den Vereinigten Staaten, wo der Erlös fast doppelt so stark anzog wie konzernweit. "Der Zusammenschluss mit Sprint macht sich bezahlt", resümierte das Unternehmen mit Blick auf T-Mobile US.
Kein Wunder: Aus Synergien bei Vertrieb und Netz sparte T-Mobile US nach der Zusammenlegung mit dem kleineren Rivalen im vergangenen Jahr 3,8 Milliarden US-Dollar. Im laufenden Jahr sollen die Effekte auf bis zu 5,3 Milliarden Dollar steigen und würden damit auf Jahressicht die Integrationskosten der Fusion übersteigen.
Das starke US-Geschäft macht sich auch bei den Kundenzahlen der Bonner bemerkbar: Weltweit konnte der Konzern nach Abzug von Kündigungen 7,1 Millionen neue Vertragskunden für sich gewinnen, von denen mehr als zwei Drittel in den Vereinigten Staaten hinzukamen.
Das um Sondereffekte bereinigte operative Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Leasingaufwand kletterte 2021 um 6,6 Prozent auf 37,3 Milliarden Euro. Beim freien Mittelzufluss konnte das Management einen Wert von 8,8 Milliarden Euro verzeichnen - ein Plus von 40 Prozent. Bei beiden Werten erreichte die Deutsche Telekom damit etwas mehr, als sie selbst angepeilt hatte. Auch die Schätzungen der Analysten wurden übertroffen.

Deutschland: Breitbandoffensive zeigt Wirkung

Auch auf dem deutschen Heimatmarkt meldete die Telekom Erfolge: Im Breitbandgeschäft gewann das Unternehmen 360.000 neue Kunden und steigerte seinen Marktanteil damit 2021 deutlich. 17,2 Millionen Kunden (Retail und Wholesale) nutzten zum Jahresende einen glasfaserbasierten Anschluss (FTTH, VDSL/Vectoring). Das waren 1,2 Millionen mehr als ein Jahr zuvor.
Im Mobilfunk verzeichnete die Telekom einen Zuwachs bei den Vertragskunden unter eigenen Marken um 666.000 im Gesamtjahr. Der mobile Service-Umsatz wuchs im vierten Quartal um 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das operative Segment Deutschland steigerte den Gesamtumsatz im Geschäftsjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent auf 24,2 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebitda-Ergebnis legte um 3,6 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro zu.

Mit Blick auf den Gesamtkonzern will Telekom-Chef Tim Höttges im laufenden Jahr den freien Mittelzufluss auf rund 10 Milliarden Euro hieven. Das operative Ergebnis soll bei rund 36,5 Milliarden Euro liegen. Das wegen einer Umstellung beim Leasing von Endgeräten angepasste Betriebsergebnis soll um 5 Prozent steigen.
Wie bereits bekannt, will die Deutsche Telekom ihren Aktionären für das vergangene Jahr eine Dividende von 0,64 Euro je Aktie zahlen.
Verwandte Themen