Nach Verkaufsstopp

Deutsche Telekom richtet T-Systems neu aus

von - 08.11.2022
Adel Al-Saleh, Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG und CEO T-Systems
Foto: Deutsche Telekom
Die Pläne zum Verkauf der Telekom-Tochter T-Systems sind endgültig vom Tisch. Nun will der Mutterkonzern den IT-Dienstleister neu aufstellen.
Die Deutsche Telekom will ihrer Tochter T-Systems nach dem gestoppten Verkauf mehr Eigenständigkeit einräumen und sich strukturell neu aufstellen. Zum Jahreswechsel wird unter dem Dach von Telekom Deutschland eine neue Geschäftseinheit für digitale Plattformen gegründet, in die dann auch die bisherige T-Systems-Tochter Multimedia Solutions (MMS) übertragen wird. Das teilte der Dax-Konzern nun mit. Von einem Stellenabbau bei T-Systems war zunächst keine Rede. Zuletzt hatte T-Systems rund 28 000 Mitarbeiter.
Durch die Neuorganisation sollen die rund 1700 MMS-Mitarbeiter ihr Wissen sowohl bei den kleinen und mittelständischen Unternehmenskunden, die bei Telekom Deutschland gebündelt sind, als auch bei Fragen von Großkonzernen, die von T-Systems betreut werden, einbringen. In letzterem Segment wird nun eine neue Geschäftseinheit für digitale Plattformen gegründet, die vom bisherigen T-Systems-Technikvorstand Maximilian Ahrens geleitet werden soll. Der Manager berichtet direkt an Deutschland-Chef Srini Gopalan.

Sorgenkind T-Systems

In den vergangenen Jahren war T-Systems allerdings nicht wirklich erfolgreich und schrieb zuverlässig immer wieder rote Zahlen. Zudem ging der Umsatz im vergangenen Jahr um 3,4 Prozent auf vier Milliarden Euro zurück. Das Marktumfeld sei "sehr dynamisch", hieß es von T-Systems Mitte September. Auch die letzte Neupositionierung von T-Systems als reiner IT- und Digitaldienstleister verhalf nicht zum erhofften Erfolg.
Medienwirksame Projekte waren zuletzt etwa die Corona-Warn-App in Zusammenarbeit mit Europas größtem Softwareanbieter SAP sowie ein Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO): Dabei sollte das Unternehmen die technische Voraussetzung schaffen, damit digitale Impfzertifikate länderübergreifend überprüft werden können.
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