Kartellvorwürfe

Deutsche Telekom beschwert sich über Google

von - 20.10.2015
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Foto: Shutterstock/Jerry Sliwowski
Neuer Angriff gegen Google: Die Deutsche Telekom wirft dem Konzern Wettbewerbsverzerrung vor. Nun will das Unternehmen eine Beschwerde bei den europäischen Aufsichtsbehörden einreichen.
Zu Googles Kritikern gesellt sich ein weiteres Unternehmen. Die Deutsche Telekom soll nach Angaben der New York Times planen, bereits in Kürze eine Beschwerde gegen den Konzern bei den europäischen Wettbewerbswächtern einzureichen. Die Telekom wirft Google darin vor, das Android-Betriebssystem dazu zu missbrauchen, eigene Produkte wie Maps oder Suche unfair zu bevorzugen.
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Die Marke - Im Ranking der wertvollsten Marken weltweit beläuft sich der Markenwert von Google laut Millward Brown Optimor auf rund 158,84 Milliarden US-Dollar im Jahr 2014.
Der Umsatz - Der weltweite Umsatz von Google stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich. Die neuesten Zahlen: Im zweiten Quartal 2014 erreichte der Umsatz von Google satte 16 Milliarden US-Dollar - ein Plus von 22 Prozent.
Der Gewinn - Google macht nicht nur Umsatz, Google wird auch immer reicher. Inzwischen hat der Internet-Konzern rund 61,2 Milliarden Dollar in der Kasse (Stand Q2/2014).
Die Werbeplattform - Den größten Teil seines Geldes macht Google mit Werbung. Textanzeigen im Umfeld der Suchmaschine, Werbung bei Youtube und grafische Anzeigen auf Partner-Websites gleichen sogar fallende Anzeigenpreise mehr als aus.

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Daten und Beweismittel

Der Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung besteht gegen Google in Europa schon seit Längerem. Signifikant ist jedoch an dem Vorstoß der Telekom, dass das Unternehmen mit einer offiziellen Beschwerde auch Daten und Beweismittel bei der untersuchenden Behörde vorlegen kann, um die Vorwürfe zu untermauern. Diese könnten die Wettbewerbswächter davon überzeugen, eine offizielle Klage aufzulegen.
Bestätigungen über die bevorstehende Beschwerde liegen bisher weder von der Telekom noch von den europäischen Aufsichtsbehörden vor.
Googles Android-Betriebssystem wird von der großen Mehrheit aller gängigen Smartphones genutzt. Google hat Vorwürfe bisher immer mit dem Argument gekontert, es handle sich bei Android um ein Open-Source-Betriebssystem, das kostenlos von Herstellern genutzt werden könne - aber nicht müsse.
Die europäischen Kartellwächter haben Google in Sachen Android-Betriebssystem bereits seit August 2015 im Visier. Auch in den USA hatte sich Google schon im Jahr 2011 hinsichtlich seines Betriebssystems bei der Federal Trade Commission verteidigen müssen.
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