SevenOne Media-Studie

Soziale Netzwerke: Keine seriöse Nachrichten-Quelle

von - 24.10.2017
Social-Media
Foto: little_Whale / Shutterstock.com
In Sachen Glaubwürdigkeit kommen die sozialen Netzwerke nicht so gut weg: Nur drei Prozent der von SevenOne Media Befragten sehen in Facebook, Twitter und Co eine seriöse Nachrichtenquelle.
Eines der wichtigsten Internet-Themen in diesem Jahr waren Fake News und alternative Fakten. Das hat Auswirkungen auf das Vertrauen in Nachrichten-Seiten. 78 Prozent der Deutschen machen sich Gedanken darüber, wie vertrauenswürdig die Quellen sind, mit denen sie sich informieren.
 
Das ist das Ergebnis einer Erhebung von SevenOne Media. Der ProSiebenSat.1-Vermarkter untersucht in gleich zwei Studien das Mediennutzungsverhalten der Deutschen. Zusammengefasst wurden der "Media Activity Guide", der die Nutzung aller Gattungen abdeckt, und der "View Time Report", der sich auf die Bewegtbildnutzung fokussiert.
 
Wenn es um das Vertrauen in News geht, scheinen die klassischen Medien die digitalen zu schlagen: 70 Prozent der Deutschen bauen auf das Fernsehen als Informationsquelle, 75 Prozent verlassen sich auf das Radio und 65 Prozent auf die Nachrichten aus Zeitungen und Zeitschriften. Dagegen hält die große Mehrheit News aus sozialen Netzwerken für fragwürdig: Nur drei Prozent sehen in Facebook, Twitter und Co eine seriöse Nachrichtenquelle.

TV schlägt Internet

Wenn es um die Frage geht, welches Medium das meistgenutzte ist, kann erwartungsgemäß noch niemand dem Fernsehen den Rang ablaufen. TV kommt auf 248 Minuten tägliche Nutzungsdauer, gefolgt von Radio (102 Minuten) und der inhaltlichen Internetnutzung (89 Minuten), die zum großen Teil auf den Konsum von Online-Videos, das Lesen von Artikeln und Beiträgen sowie die Nutzung sozialer Netzwerke entfällt. In der persönlichen Kommunikation nimmt das Telefonieren mit 45 Minuten die Spitzenposition ein.
Weitere Erkenntnisse in Sachen Bewegtbild: Die alternativen Verbreitungswege des TV-Signals über Online Streaming spielen mit neun Minuten noch eine untergeordnete Rolle. Kostenlose Online-Videos weisen nach dem linearen TV mit 15 Minuten die zweithöchste Bewegtbildnutzung auf, stagnieren aber in letzter Zeit.
Immer beliebter werden aber kostenpflichtige Online-Videos, die kontinuierlich an Reichweite und Nutzungsdauer gewinnen. Die meiste Nutzung (47 Prozent) findet dabei auf dem großen Screen des Fernsehgeräts statt.
Schon länger drängen zudem Social-Media-Anbieter vehement in den Bewegtbildmarkt. Vor allem Instagram und Snapchat boomen hier. Auf Facebook konsumieren elf Prozent der 14- bis 69-Jährigen täglich Videoinhalte.
In der jungen Zielgruppe, die generell affin für Online-Videos ist, sah jeder Fünfte täglich Videos auf der Plattform. Die Nutzungsdauer von Facebook-Videos liegt bei rund zwei Minuten. Angebote, die, wie ProSieben zufrieden feststellt, also noch weit davon entfernt sind, Massenphänomene zu sein.

Zum Studiendesign

Für den "Media Activity Guide 2017" wurden im Zeitraum März 2017 insgesamt 3.004 Personen ab 14 Jahren an allen Wochentagen telefonisch (CATI) von Forsa interviewt, für den "View Time Report Q2" wurden im Zeitraum Juni 2017 insgesamt 1.503 Personen an allen Wochentagen telefonisch (CATI) von Forsa befragt.
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