Darum ist Snapchat der Jugend-Trend der Stunde

130 Millionen Nutzer für eine Sexting-App

von - 12.05.2016
Der heute 25-Jährige rief Snapchat 2011 gemeinsam mit Robert Murphy in Los Angeles ins Leben. Laut dem Tech-Blog recode gibt es inzwischen 130 Millionen Nutzer, 65 Prozent der 18- bis 24-Jährigen in den USA verwenden die App.
Die Besonderheit war von Beginn an die sekundenkurze "Lebenszeit" der Fotos. Zwar kann der Empfänger theoretisch ein Screenshot machen, der Absender wird aber darüber informiert - und es ist eine Art ungeschriebenes Gesetz, das nicht zu tun. Teenager nutzten die Anwendung, um Nacktfotos zu verschicken, weshalb sie zunächst den Ruf einer "Sexting"-App hatte.
Facebook erkannte früh das Potenzial: Bereits 2013 wollte Mark Zuckerberg Snapchat für drei Milliarden US-Dollar übernehmen, doch das Start-up lehnte ab. Derweil entwickelt sich der kleine Konkurrent immer mehr zum Angstgegner - besonders in dem für Zuckerberg so wichtigem Videobereich. Laut Techinsider konsumieren Snapchat-User derzeit täglich zehn Milliarden Videos. Im enormen Facebook-Kosmos mit derzeit über 1,6 Milliarden Mitgliedern waren es im November 2015 gerade mal acht Milliarden.
Auch Wirtschaft, Medien und Politik erkennen den Hype. Zalando und Starbucks aber auch CNN oder der FC Bayern München sind auf Snapchat vertreten. Das Wahlkampfteam von Hillary Clinton punktete kürzlich mit einer Snapchat-Story über Donald Trump. Und erste Analyse-Tools wie Snaplytics helfen beim Optimieren von Marketing-Aktivitäten.

Die Zukunft von Snapchat

Und wie geht es weiter mit Snapchat? Im September wird die App fünf Jahre alt, der Börsengang ist Evan Spiegel zufolge geplant. Längst gibt es zahlreiche weitere Features. In dem bei Prominenten beliebten Bereich Stories bleiben veröffentliche Inhalte 24 Stunden sichtbar. Nach einem Update im März können Nutzer nun auch miteinander telefonieren.
Künftig werden sich vielleicht auch immer mehr Erwachsene, die sich derzeit noch mit Twitter oder Instagram vertraut machen, bei Snapchat tummeln. Ob der Hype dann noch da ist, wird sich zeigen. So prophezeite Joshua Arntzen: "In den nächsten ein bis zwei Jahren wird es die nächste App geben und die Leute werden anfangen, umzusteigen." Wenn sich in fünf Jahren alle fragen würden, warum die Jugend weggehe, "dann sind die ganzen Omas und Opas auf Snapchat."
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