Studie

Viele Smartphone-Käufer verraten ihre Umwelt-Überzeugung

von - 20.12.2019
Alte Smartphones
Foto: Julian Stratenschulte / dpa / dpa-tmn
Anspruch und Wirklichkeit liegen oft weit auseinander - auch wenn es darum geht, noch funktionierende Geräte möglichst lange zu nutzen. Oft siegt doch die Lust auf Neues, zeigt eine Studie.
Zwei Drittel der Erwachsenen in Deutschland (67 Prozent) fühlen sich verpflichtet, Smartphones  und andere elektronische Geräte möglichst lange zu nutzen. Sie wollen damit vor allem einen Beitrag zum Umweltschutz leisten (73 Prozent).
Außerdem halten sie Langlebigkeit für einen wichtigen gesellschaftlichen Wert (57 Prozent). Das geht aus einer repräsentativen Studie der Technischen Universität (TU) Berlin hervor.
Fragt man allerdings nach den Gründen für einen Neukauf, zeigt sich ein anderes Bild. Denn häufig kaufen Verbraucher ein neues Smartphone (67 Prozent), obwohl das alte noch funktioniert. Aus Umweltsicht deutlich besser sieht es etwa bei Waschmaschinen aus: Die ersetzt nur ein gutes Drittel (35 Prozent), obwohl sie noch laufen.
Gut jeder Zweite (54 Prozent) hat sein aktuelles Smartphone neu gekauft, weil er neue Modelle für leistungsfähiger hält. Fast ebenso viele (48 Prozent) nennen als Neukauf-Grund aber auch einfach die Freude am neuen Gerät. Rund ein Drittel (35 Prozent) möchte einfach ein neues oder das neueste Modell haben. Und für jeden Fünften (21 Prozent) entfalten Freunde mit neuen Smartphones eine Kauf-Sogwirkung. Hier waren Mehrfachnennungen möglich.

Neukauf statt Reparatur

Und was ist, wenn das Smartphone tatsächlich kaputtgeht? Dann schreiten sechs von zehn (59 Prozent) direkt zum Neukauf. Ans Reparieren denkt nur gut jeder Zehnte (11 Prozent). Anders verhalten sich viele Verbraucher bei einer defekten Waschmaschine: Zwar ist auch hier für 43 Prozent ein Neukauf die direkte Reaktion. Aber jeder Dritte (36 Prozent) versucht, das Gerät erst einmal reparieren zu lassen.
Smartphone-Nachhaltigkeit verbessert sich
Immerhin hat sich die Nutzungsdauer von Smartphones der Befragung zufolge auf durchschnittlich 2,7 Jahre erhöht. In einer vergleichbaren Studie der TU Berlin aus dem Jahr 2017 lag sie im Schnitt noch bei 2,3 Jahren. Für die jüngste Studie sind 1000 Menschen ab 18 Jahren in persönlichen Interviews im Sommer 2019 befragt worden.
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