Moto Z3 mit 5G Mod

Motorola und Verizon preschen bei 5G-Mobilfunk voran

von - 03.08.2018
Motorola Moto Z3
Foto: Motorola
Zusammen mit dem US-amerikanischen Mobilfunkprovider Verizon bringt Motorola Anfang 2019 das erste 5G-fähige Smartphone an den Start. Das Moto Z3 wird hierfür mit einem speziellen 5G Mod angeboten.
Der Smartphone-Hersteller Motorola und der Mobilfunkprovider Verizon wollen Anfang 2019 in den USA mit einer 5G-Lösung starten. Motorola kündigtein Chicago ein neues Smartphone, das Moto Z3, sowie eine 5G-Hardware-Erweiterung zum Anstecken an. Damit kann eine Datenverbindung im Mobilfunknetz der fünften Generation aufgebaut werden.

5G-Netze bieten bis zu zehnfach höhere Datengeschwindigkeiten als 4G-Netze (LTE). Außerdem sind die Laufzeiten der Daten (Latenz) extrem kurz. Motorola demonstrierte in Chicago eine Datenverbindung mit 3,3 Gigabit pro Sekkunde via 5G. Das ist nicht nur viel schneller als bislang verfügbare Mobilfunkverbindungen, sondern stellt auch Hochgeschwindigkeitsverbindungen im Festnetz in den Schatten. Das Anfang 2019 verfügbare System soll Geschwindigkeiten bis zu 5 GBit/s erzielen.

"Als erster Hersteller verbindet Motorola Konsumenten mit einem 5G-Netzwerk", sagte Motorola-Europachef Antony Barounas in Chicago. Dies ermögliche einen Aufbruch in Sachen Video-Streaming, beim Anschluss von Smart-Home-Geräten, bei der digitalen Fernarbeit und beim Gaming. Motorola hat sich für die Entwicklung des "5G Mod" mit dem Chiphersteller Qualcomm zusammengeschlossen. Das Zusatzgerät soll umgerechnet rund 500 Euro kosten.

Verizon wird noch in diesem Jahr einen Dienst anbieten, um Haushalte mit hohen Geschwindigkeiten via 5G online zu bringen. Der Service soll zunächst in Los Angeles, Sacramento und Houston verfügbar sein. Wo das erste Mobilfunknetz dann entstehen wird, ist noch offen. Es steht auch noch nicht fest, welche Gebühren Verizon für die Nutzung des 5G-Netzwerkes verlangen wird.

5G kommt 2021 nach Deutschland

In Deutschland wird mit ersten kommerziellen 5G-Pilotversuchen erste für das Jahr 2021 gerechnet. Die im Koalitionsvertrag der Regierungsparteien im Bund festgeschriebene Auktion der 5G-Frequenzen soll erst im kommenden Jahr stattfinden.

Die Verschiebung der Auktion in das Jahr 2019 war zuletzt von Ralph Dommermuth, Chef des Providers United Internet, kritisiert worden. "Wir verlieren wertvolle Zeit, und andere Länder vergrößern ihren Vorsprung", sagte er, "nächstes Jahr werden in den USA, Südkorea und China die ersten 5G-Netze in Betrieb gehen." Der Koalitionsvertrag habe den Willen formuliert, bei der digitalen Infrastruktur in die Weltspitze aufzusteigen, sagte Dommermuth des Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Bei den Vergabebedingungen für die mobile Zukunftstechnologie werde sich nun zeigen, wie ernst das gemeint sei.

Die Mobilfunksparte des US-Technologie-Unternehmens Motorola war 2012 an Google verkauft worden. Motorola Mobility gehört seit Oktober 2014 zum chinesischen Technologie-Konzern Lenovo.
Verwandte Themen