Die Macht der Emojis im Chat
Emoji-Nutzung variiert Kulturkreis
von dpa - 22.04.2016
Je nach System unterscheiden sich die Emojis im Aussehen stark: Das kann auch mal zu Missverständnissen führen. Oben im Bild die Emoji-Palette von Apples iOS, unten die von Android.
(Quelle: Montage: dpa-tmn Foto: dpa-tmn)
Insgesamt 1624 Emojis gibt es mittlerweile, erst vor kurzem kamen der Mittelfinger, der Spock-Gruß und die bei Rock- und Metalfans beliebte "Pommesgabel" - Zeige- und kleiner Finger einer Hand abgespreizt, dazu. Ob es ein Symbol in den Katalog schafft, entscheidet das Unicode-Konsortium in Kalifornien. Hier werden die digitalen Codes für Schriftzeichen festgelegt und somit auch bestimmt, welche Emojis benutzt werden können. Für Anatol Stefanowitsch liegt hier eine Schwierigkeit. Vornehmlich beziehen sich die Emojis nämlich auf die japanische und westliche Kultur. "Mein Wunsch: dass das Unicode-Konsortium sich bemühen würde, etwas mehr kulturelle Vielfalt herzustellen." Zum Beispiel wären nicht-alkoholische Getränke für ihn eine sinnvolle Ergänzung, Sabrina Eimler hätte gerne ein kotzendes Emoji, denn: "Ich glaube, es gibt viele Situation wo man sagen möchte, dass man irgendwas zum Kotzen findet."
Der Weg zum eigenen Emoji
Theoretisch hat jeder die Möglichkeit, sein Wunsch-Emoji zu bekommen. Man muss nur das Unicode-Konsortium von der Notwendigkeit überzeugen. Über die Unicode-Emoji-Website können Vorschläge eingereicht werden. Wichtig hierbei ist die Begründung. Wenn sie das Konsortium überzeugt und am besten noch der grafische Vorschlag eindeutig ist, gibt es realistische Chancen, dass bei einem der nächsten Unicode-Updates der eigene Vorschlag dabei ist. Allerdings sollte man sich gedulden, denn: Bis ein Vorschlag auch umgesetzt wird, können Monate oder Jahre vergehen. Eben so lange, bis sich das Konsortium auf ein passendes Symbol geeinigt hat.