Sicherheit

Wirbel um „Stalker“-App Girls Around Me

von - 05.04.2012
Wirbel um „Stalker“-App Girls Around Me
Nach negativen Blog-Berichten haben die Hersteller die „Stalker“-App Girls Around Me aus dem App Store entfernt. Zuvor hatte bereits Foursquare die API-Anbindung gestoppt und die App damit unbrauchbar gemacht.
Die von i-Free stammende App Girls Around Me diente dazu, Menschen in der nähereren Umgebung zusammenzubringen. Die App führt freiwillig veröffentlichten Daten vom Lokalisierungsdienst Foursquare, von Facebook und von Google Maps zusammen und zeigt die Position und Anzahl von weiblichen und männlichen Nutzern auf einer Karte an. Die Nutzer können dann die gewünschte Person über Facebook kontaktieren.
Während die App bei Nutzern immer mehr Zuspruch fand, geriet sie gleichzeitig in die Kritik von Datenschützern. Der Vorwurf lautete, dass mit der App auch potentiellen Stalkern Tür und Tor geöffnet werde und sich damit insbesondere Frauen ernstzunehmenden Gefahren aussetzen würden. Besonders der Blogeintrag von John Brownlee erregte Aufsehen. Er klärt darin über die Funktionsweise des Mash-ups auf, und beschreibt mögliche Risiken wie Stalken und sexuelle Übergriffe, denen Frauen sich damit ausliefern würden. Dabei gibt er allerdings zu, dass nicht das App selbst das Problem sei, sondern der leichtfertige Umgang mit persönlichen Daten bei Foursquare und Facebook.
Als Reaktion auf diese und andere Beschwerden hat Foursquare von sich aus die Schnittstellen-Verbindung zu der App gekappt. Begründet wurde dieser radikale Schritt damit, dass die App die Richtlinien zur Nutzung der API unterlaufe. Demnach sei es nicht erlaubt, die Daten der Nutzer zu bündeln und zu filtern.
Der russische Entwickler i-Free Innovations wehrt sich unterdessen im Wall Street Journal gegen den Vorwurf, dass es sich bei Girls Around Me um ein Stalker-Werkzeug handele. Damit werde die App zum Sündenbock gemacht. Schließlich würde I-Free nur Daten verwenden, die Nutzer freiwillig veröffentlichen. Da allerdings die App ohne Foursquare keinen Sinn macht, hat I-Free die App aus dem Apple App Store entfernt. Das Unternehmen will aber daran arbeiten, mit Transparenz die „guten Absichten des Unternehmens zu belegen“.
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