Sammelwut der NSA

„Tundra Freeze“ sammelt auch Ihre Bilder

von - 02.06.2014
Der US-Geheimdienst NSA sammelt jeden Tag Millionen Bilder aus dem Internet, um sie mit einer Gesichtserkennung zu überpüfen. Wenn Sie einen Bart tragen, dann sind Sie im Vorteil.
Foto: Shutterstock - Gil C
Der US-Geheimdienst NSA sammelt jeden Tag Millionen Bilder aus dem Internet, um sie mit einer Gesichtserkennung zu überpüfen. Wenn Sie einen Bart tragen, dann sind Sie im Vorteil.
Der US-Geheimdienst NSA sammelt offenbar jeden Tag Millionen Fotos aus dem Internet, um sie mit einer Gesichtserkennung zu überprüfen und darauf Personen zu identifizieren. Das berichtet das Nachrichtenmagazin Spiegel unter Berufung auf einen Bericht der New York Times. Den geheimen Unterlagen von Edward Snowden zufolge sollen von den Millionen gesammelten Fotos rund 55.000 Bilder eine für die Gesichtserkennung geeignete Qualität haben.
Unklar ist, ob der Geheimdienst auch Zugriff auf die Datenbanken des US-Außenministeriums hat, auf denen die Bilder zu Visaanträgen liegen und ob der Geheimdienst Fotos aus Online-Netzwerken oder Irisscans klaut. Snowdens Dokumente sollen laut dem Bericht jedoch nahelegen, dass der Geheimdienst schon heute Irisscans sammelt die zum Beispiel bei der Einreise in die USA aufgenommen werden.
Die Gesichtserkennungssoftware mit dem Namen „Tundra Freeze“ soll laut den Geheimdokumenten Personen sogar dann noch erkennen, wenn sie sich zum Beispiel ihre Haare abrasiert haben. Bärte verwirren hingegen das Programm. Neben eigener Software nutzt die NSA auch frei erhältliche kommerzielle Software etwa von der Google-Tochter PittPatt.
Laut einer Sprecherin des US-Geheimdienstes habee man keinen Zugriff auf Bilder von Pässen und Führerscheinen von US-Bürgern. Hierfür bräuchte der Geheimdienst eine gerichtliche Genehmigung.
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