Prognosen

Das sind die Top-Bedrohungen für 2022

Quelle: Foto: Nvodicka/Pixabay
05.11.2021
Die Cybersecurity-Forscher von Check Point erwarten für 2022 unter anderem eine Zunahme von Angriffen über die Supply-Chain und mehr Dreistigkeit in Sachen Ransomware. Als relativ neue Masche könnten Attacken mit Deep-Fakes zunehmen.
Im Herbst beginnen die Cybersecurity-Researcher jeweils, in die Kristallkugel zu schauen und Trends fürs nächste Jahr auszumachen. So auch Check Point Research (CPR), die Sicherheitsforschungsabteilung von Check Point Software Technologies, die vor Kurzem ihre Prognosen für 2022 veröffentlicht haben.

Bedrohung über die Supply-Chain wächst

Demzufolge erwarten die Sicherheitsforscher, dass Angriffe auf die Lieferkette immer häufiger vorkommen (vgl. hierzu den entsprechenden Computerworld-Hintergrund zu Supply-Chain-Attacken). Die Angreifer nutzen gemäß den Experten von CPR oftmals mangelnde Sorgfalt von Unternehmen in der Überwachung der Lieferkette aus. Dabei können verschiedene Arten von Cyberangriffe durchgeführt werden, wie Datendiebstahl oder Malware-Infektionen.
Die Forscher verweisen in diesem Zusammenhang auf den SolarWinds-Angriff auf die Supply Chain, der aufgrund seines Ausmaßes im Jahr 2021 hervorsticht, aber es gab auch andere ausgeklügelte Angriffe auf Lieferketten, wie beispielsweise Codecov im April und vor kurzem Kaseya. Kaseya bietet Software für Managed Service Provider (MSPs) an, und die Ransomware-Bande REvil nutzte das Unternehmen aus, um über 1000 Kunden mit Ransomware zu infizieren. Die Gruppe verlangte ein Lösegeld in Höhe von etwa 70 Millionen US-Dollar für die Bereitstellung von Entschlüsselungsschlüsseln für alle betroffenen Kunden.
Durch die zunehmende Bedrohung über die Lieferkette erwarten die Forscher, dass Regierungen beginnen werden, Vorschriften zu erlassen, um gegen diese Angriffe vorzugehen. Sie werden CPR zufolge auch die Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor und anderen Ländern suchen, um mehr global und regional operierende Bedrohungsgruppen zu identifizieren und zu bekämpfen.

Mehr Datenklau und Angriffe mit Deep-Fake-Techniken

Für 2022 erwarten die Experten ganz generell eine Zunahme von Datendiebstählen, die von den Cyberkriminellen oft im Zusammenhang mit Ransomware-Angriffen ausgeführt werden, um ein weiteres Druckmittel für die Lösegeldforderungen in der Hand zu haben. Solche Data Breaches werden gemäß den Cybersecurity-Auguren im nächsten Jahr ein größeres Ausmaß haben. Die entsprechenden Attacken werden auch das Potenzial haben, Organisationen und Regierungen mehr zu kosten, um sie zu beheben. Im Mai 2021 zahlte ein US-Versicherungsriese ca. 40 Millionen US-Dollar Lösegeld an Hacker. Dies war ein Rekord, und es ist zu erwarten, dass die von Angreifern geforderten Lösegelder im Jahr 2022 steigen werden.
Daneben werden auch vergleichsweise neue Angriffsmethoden an Popularität gewinnen. So werden gemäß den CPR-Experten Angreifer Deep-Fake-Technologien vermehrt als Waffe einsetzen. Bedrohungsakteure verwenden diese dabei für ausgeklügelte Social-Engineering-Angriffe, um etwa per Phishing Berechtigungen zu erhalten und auf sensible Daten zuzugreifen. Bei solchen Deep-Fake-Attacken kann beispielsweise die Stimme des Vorgesetzten imitiert werden, um Angestellte dazu bewegen, eine größere Summe im Namen der Firma zu überweisen.
Zu den weiteren Cybersecurity-Trends gehören:


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