Sicherheit

Sony: Hacker stehlen Daten von 77 Mio. Nutzern

von - 28.04.2011
Sony: Hacker stehlen Daten von 77 Mio. Nutzern
Internet-Kriminelle sind in das Playstation-Netzwerk eingedrungen und haben in großem Stil Daten gestohlen. Betroffen sind 77 Millionen Nutzer des Netzwerks. Nehmen Sie sich vor fingierten Mails in Acht!
Von dem Datendiebstahl sind Namen, Wohnort, E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und Benutzerkennung und -passwort der weltweit 77 Millionen Personen betroffen, die sich im Playstation Netzwerk registriert haben. Über das Netzwerk können Sony-Kunden Online-Spiele betreiben, sich mit anderen Spielern austauschen oder Filme, Musik und Games kaufen.
Ob die Einbrecher auch Kreditkartendaten der Kunden ausspioniert haben, ist noch nicht klar. In einer Stellungnahme von Sony heißt es, man habe zwar keine Anhaltspunkte dafür, dass auch die Kreditkartendaten gestohlen worden seien, schließt das jedoch auch nicht aus. Daher rät das Unternehmen seinen Kunden, alle Bankkonten genauestens zu überwachen und sich bei Ungereimtheiten sofort mit der Bank in Verbindung zu setzen.
Fachleute gehen davon aus, dass in der nächsten Zeit Phishing-Mails auftauchen werden, die sich als Nachrichten von Sony ausgeben und die Kunden dazu auffordern, beispielsweise weitere persönliche Daten preiszugeben. Sony betont, dass das Unternehmen in keiner Form mit den betroffenen Kunden Kontakt aufnehmen werde — weder per Mail, noch per Telefon oder Post. Wenn Sie eine Mail erhalten, die sich als Sony-Support ausgibt und Daten von Ihnen erfragt, handelt es sich um einen Betrugsversuch. Sie sollten die Mail löschen und keinesfalls Daten preisgeben.
Falls Sie einen Benutzeraccount im Playstation-Netzwerk oder beim ebenfalls betroffenen Qriocity-Dienst haben, sollten Sie das Kennwort sofort ändern, wenn der Dienst wieder verfügbar ist. Sollten Sie darüber hinaus dieselbe Benutzerkennung oder dasselbe Passwort zusätzlich bei anderen Gelegenheiten verwenden — etwa für den E-Mail-Account —, ändern Sie das Passwort auch dort am Besten sofort.
Sony hat das Playstation-Network sowie die ebenfalls betroffenen Qriocity-Dienste abgeschaltet und eine externe Forensik-Firma beauftragt, die näheren Umstände des Einbruchs zu klären. Man will die Dienste so schnell wie möglich wieder zur Verfügung stellen.
Der Monitoring-Webseite Dataloss.db zufolge handelt es sich bei dem Einbruch um den fünft-größten Datendiebstahl überhaupt. Sony war kritisiert worden, weil der Konzern so lange brauchte, um die Öffentlichkeit über den Vorfall zu informieren. Der Einbruch hatte in der Zeit von 17. bis 19. April stattgefunden, die Stellungnahme von Sony ist vom 26. April.
Verwandte Themen