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Sabotage-Mail aus Deutschland behindert US-Wahl

von - 05.11.2008
Sabotage-Mail aus Deutschland behindert US-Wahl
Foto: barackobama.com
Ein Unbekannter wollte offenbar 35.000 Studenten und Mitarbeiter der George-Mason-Universität in Virginia von der Teilnahme an der Präsidentenwahl abhalten, indem er sich als Universitätsbeamter ausgab, der eine Verschiebung des Wahltermins ankündigte. Die Mail soll aus Deutschland gekommen sein.
Über 35.000 Studenten, Lehrkräfte und Mitarbeiter der George-Mason-Universität in Virginia fanden am 4. November, dem Wahltag, in ihren Postfächern eine E-Mail vor, die angeblich vom Provost ihrer Uni stammte. Der Provost ist ein hoher Universitätsbeamter an amerikanischen Hochschulen, vergleichbar mit einem Vizepräsidenten.
Die Mail enthielt den Hinweis, der Wahltermin sei "auf den 5. November verlegt worden. Wir bitten um Entschuldigen für alle Unannehmlichkeiten, die Ihnen dadurch entstehen." Unnötig zu sagen, dass es sich um eine Fälschung handelte, weder stammte die Mail von der Uni-Leitung, noch wurde die Wahl verschoben.
Wie The Register berichtet, kostete es den wirklichen Provost der George-Mason-Universität 7 Stunden intensive Arbeit, die Sache richtig zu stellen und die Folgen der Hoax-Mail, die über den offiziellen Uni-Mailserver gelaufen war, in den Griff zu bekommen.
Nach Recherchen der Newsseite soll die E-Mail von einem Computer in Deutschland abgeschickt worden sein. Von dort sei sie über die Domain wiredforchange.com an das Listserv-System der George-Mason-Uni übergeben worden, das ohne weiteres die Verteilung übernahm.
Wiredforchange ist pikanterweise eine Wahlhilfeseite der amerikanischen Demokraten, die deren Kandidaten E-Mail-Services zur Verfügung stellt und sie bei der Sammlung von Wahlspenden untertützt.
Virginia gehört zu den so genannten Battle States oder Swing States, Staaten in denen der Wahlausgang zwischen Demokraten und Republikanern traditionell unklar ist, und die auch bei der aktuellen Wahl wieder als eine Art Zünglein an der Waage betrachtet wurden.
(Quelle: theregister.com)
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