Sicherheit

Rekord: Deutschland ist Spam-Land Nummer 1

von - 30.10.2012
Rekord: Deutschland ist Spam-Land Nummer 1
Laut Spam-Bericht von Kaspersky führt im September Deutschland die Hitliste beim weltweiten Spam-Aufkommen an. Vor allem die steigende Zahl der Trojaner und Backdoor-Programme ist besorgniserregend.
Nur 3,4 Prozent der weltweit versendeten E-Mails beinhalten schädliche Links oder Anhänge. Das hört sich zwar wenig an, ist aber bei Millionen von E-Mails eine in absoluten Zahlen relativ hohe Anzahl von unerwünschten Nachrichten. Spitzenreiter beim Spam-Aufkommen war bisher die USA. Doch nach dem Spam-Bericht vom September hat sich das Blatt nun zum Schaden Deutschlands gewendet. Kaspersky zählte im Vergleich zum August 14 Prozent aller weltweit schädlichen Anhänge und Links in deutschen E-Mail-Postfächern. Das macht im Vergleich zu den Vormonaten einen Zuwachs von sechs Prozent.
Besonders besorgniserregend ist die stark angestiegene Zahl an Trojaner und Backdoor-Programmen. Haben sie sich einmal in ein System installiert, können sie den Rechner ausspionieren, das Betriebssystem sperren sowie Schadcode wie Spam-Bots nachladen.
Auch der Anteil an Phishing-Mails hat sich im September verdreifacht. Im weltweiten Vergleich waren das 0,03 Prozent des weltweiten E-Mail-Aufkommens. Besonders häufig zählte Kaspersky Phishing-Mails in sozialen Netzwerken.
Weiter stellte das Sicherheitsunternehmen fest, dass die Kriminellen in Deutschland vermehrt versuchen, ihre Opfer durch aktuelle und politisch motivierte E-Mail-Absender zu ködern. Beispielsweise nutzen sie den Wahlkampf in den USA und den Bürgerkrieg in Syrien für eine neue Form des Social-Engineerings. So werden insbesondere die First-Ladies aus diesen Ländern als unfreiwillige Protagonistinnen der trügerischen Spam-E-Mail-Kampagne missbraucht. So sollte Asma al-Assad angeblich mit Unterstützung der Adressaten ihr Vermögen aus dem Land retten wollen. Eine andere Spam-E-Mail suggerierte, Michelle Obama wolle Geld aus einem Fonds des Weißen Hauses unter die Leute bringen.
Aber auch Spam, der vermeintlich von Banken gesendet wird, bleibt beliebt. Hier versuchen es die Kriminellen bevorzugt mit gefälschten Bank-Mitteilungen oder dubiosen Verdienst-Möglichkeiten. Positiv hingegen ist, dass im September das Spam-Aufkommen bei den Pharma-Produkten zurückgegangen ist. Hingegen bemerkt Kaspersky bereits die erste Welle von Weihnachts-Spam. In den vergangenen Jahren ging es damit immer erst im Oktober los.
Angesichts der zunehmenden Bedrohung sollten deutsche Internet-Nutzer besonders vorsichtig sein. Grundsätzlich gilt: Öffnen Sie keine Links oder Anhänge, ohne zu überprüfen, ob sie auch tatsächlich vertrauenswürdig sind. Fragen Sie im Zweifel besser vorher per Telefon bei Ihrer Bank oder bei Ämtern nach, ob die E-Mail tatsächlich vom angegebenen Absender stammt.
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